Nährstoffe kurz und bündig: Maca und Resveratrol (17)

Gesundheitsbrief von Gerd Schaller

Liebe Leserinnen und Leser,

Maca: Wurzelextrakt steigert Libido und verleiht dem Organismus neue Energie

Aktivierung weiblicher und männlicher Libido:

Die herausragende Eigenschaft der Andenwurzel Maca als natürlich sexuelles Stimulans bei beiden Geschlechtern (biologisches Aphrodisiakum) konnte in  verschiedenen wissenschaftlichen Studien in den vergangenen Jahrzehnten gut erforscht werden. Die in der Maca-Wurzel gebildeten biologisch aktiven aromatischen Isothiocyanate, Glucosinolate sowie spezielle Macamide und Macaene beeinflussen den männlichen und weiblichen Hormonstoffwechsel (Testosteron und Östrogen) und regen gleichzeitig die Beckendurchblutung an. Maca wird zur Stärkung der männlichen Potenz auch bei ausgeprägt erektiler Dysfunktion (ED) bei Männern eingesetzt.

Energetisierende und adaptogene Wirkung auf Körpersysteme:

Die Kombination pflanzlicher Inhaltsstoffe aus Sterolen, essentiellen Fettsäuren, Alkaloiden, Tanninen, Saponinen sowie Mineralstoffen und Vitaminen verleiht Maca universell adaptogene Eigenschaften, das heißt, sie wirkt ausgleichend, regulierend und stabilisierend auf verschiedene Systeme des menschlichen Körpers. Zu hohe Blutdruckwerte werden durch den Verzehr gesenkt, während zu niedrige Blutdruckwerte erhöht werden. Maca hat eine allgemein energetisierende Wirkung, stärkt die immunologische Abwehrkraft, fördert die Regenerationsfähigkeit und Schlafqualität, vermindert Stresssymptome und Hormonschwankungen und hat sich bei chronischer Müdigkeit/Erschöpfung und Depressionen bewährt. Während der weiblichen Wechseljahre wirkt sich Maca harmonisierend auf den Östrogenhaushalt und auf das allgemeine körperliche und mentale Befinden aus, vermindert Hitzewallungen und Gefühlsschwankungen und steigert Wachheit und Energievermögen.

Wissenschaftliche Veröffentlichungen:

  1. Gonzales G. et al.: Effect of Lepidium meyenii (Maca) on sexual desire and its absent relationship with serum testosterone levels in adult healthy men. Andrologia. 34:367 (2002).
  2. Chung F. et al.: Dose-response effects of Lepidium meyenii (Maca) aqueous extract on testicular function and weight of different organs in adult rats. J Ethnopharmacol. 98:143–7 (2005).
  3. Gonzales G.et al.: Effect of Lepidium meyenii (Maca) on spermatogenesis in male rats acutely exposed to high altitude (4340 m). J Endocrinol. 180:87–95 (2004).
  4. Gonzales G. et al.: Effect of Lepidium meyenii (Maca), a root with aphrodisiac and fertility-enhancing properties, on serum reproductive hormone levels in adult healthy men. J Endocrinol.176:163–8 (2003).
  5. Gonzales G. et al.: Red maca ( Lepidium meyenii) reduced prostate size in rats. ReprodBiol Endocrinol (2005).
  6. Ruiz-Luna A. et al.: Lepidium meyenii (Maca) increases litter size in normal adult female mice. Reprod Biol Endocrinol. 3:16 (2005).
  7. Walker M.: Effects of Peruvian Maca on Hormonal Functions. Townsend Letter 184:18-22 (1998).
  8. Mock D.: Skin manifestations of biotin deficiency. Semin Dermatol. Dec 10(4):296-302(1991).
  9. Vecera R u.a.: The Influence of Maca (Lepidium meyenii) on Antioxidant Status, Lipid and Glucose Metabolism, 2007. 10. Rubio J u.a.: Lepidium meyenii (Maca) reversed the lead acetate induced – damage on reproductive function, 2006.

Resveratrol: Bremst Zellalterungsprozesse, fördert das kardiovaskuläre System

Senkung des biologischen Zellalters:

Das pflanzliche Polyphenol und Flavonoid Resveratrol wird vorrangig aus dem Knöterich (Polygonum cuspidatum) sowie aus roten Weintraubenschalen isoliert. Resveratrol ist ein zentraler Faktor im Abwehrsystem und schützt die Pflanze vor schädlichen äußeren Einflüssen auf vielfache Weise. Den Zellen des menschlichen Organismus kommt sein hohes protektive Potential gleichwohl zugute. Resveratrol besitzt stark antioxidative Eigenschaften, insbesondere vermag es direkt im so genannten Mitochondrium, dem zentralen Stoffwechselorgan der Zelle, freie reaktive Sauerstoffradikale zu neutralisieren. Darüber hinaus setzt Resveratrol die Wirksamkeit anderer Enzyme wie der Superoxiddismutase (SOD) signifikant herauf.

Verminderung von Herz-Kreislauf-Risikofaktoren:

Resveratrol wirkt mehrfach gefäßprotektiv. Auf den Fettstoffwechsel und die Blutserumfettwerte hat Resveratrol einen positiven Einfluss indem es das Gesamt- und LDL-Cholesterin reduziert. Durch seine antioxidative Eigenschaft verhindert es zudem die Oxidation von Cholesterin und die Entstehung von Plaques, schädigenden Gefäßablagerungen, in der Innenwand der Arterien (Endothel). Resveratrol verbessert zudem die Blutfließfähigkeit und steuert dem Zusammenklumpen von Blutplättchen, im Fachdeutsch, der Thrombozytenaggregation entgegen. Knapp 3.000 veröffentlichte klinische Untersuchungen dokumentieren die vaskulärprotektiven, antikarzinogenen (krebshemmend), antioxidativen, antimikrobiellen und entzündungshemmenden Eigenschaften von Resveratrol.
Resveratrol wird insbesondere zur Verlangsamung der biologischen Zellalterung sowie der Prävention von degenerativen (alters- und verschleißbedingten) Erkrankungen wie Krebs-, Gefäß-, Demenz- und Gelenkerkrankungen eingesetzt. Optimaler Weise wird Resveratrol mit dem Pflanzenstoff Quercetin synergetisch kombiniert, das die Zellaufnahme von Resveratrol verbessert.

Wissenschaftliche Veröffentlichungen:

  1. Aggarwal, B. et al.: Role of resveratrol in prevention and therapy of cancer: preclinical and clinical studies. Anticancer Res. 24 2783-2840. (2004).
  2. Bianchini F. et al.: Wine and resveratrol: mechanisms of cancer prevention? Eur J Cancer Prev; 12(5):417-425.( 2003).
  3. Dong Z.: Molecular mechanism of the chemopreventive effect of resveratrol. Muta Res; 523-524:145-150.(2003).
  4. Fulda, S. et al.: Sensitization for tumor necrosis factor-related apoptosis-inducing ligand-induced apoptosis by the chemopreventive agent resveratrol. Cancer Res. 64 337-346. (2004).
  5. Gould, K. et al.: The Diverse Protective Roles of Anthocyanins in Leaves. J. Biomed. Biotechnol. 5 314-320. (2004).
  6. Ignatowicz E. et al.: Resveratrol, a natural chemopreventive agent against degenerative diseases. Pol J Pharmacol 2001; 53:557-569. (2001).
  7. Kimura Y.: Pharmacological studies on resveratrol. Methods Find Exp Clin Pharmacol 2003; 25(4):297-310. (2003).
  8. Kundu, J. et al.: Molecular basis of chemoprevention by resveratrol: NF-kappaB and AP-1 as potential targets. Mutat. Res. 555 65-80. (2004).
  9. Leighton F. et al.: Plasma polyphenols and antioxidants, oxidative DNA damage and endothelial function in a diet and wine intervention study in humans. Drugs Exp Clin Res 1999; 25(2-3):133-141 (1999).