Mit meiner Serie „Nährstoffe kurz und bündig“ möchte ich Ihnen für für die wichtigsten Vitalstoffe eine wissenschaftliche Kurzbeschreibung geben und den jeweiligen Nährstoff mit den Hauptwirkungen für Ihre Gesundheit vorstellen. Dabei erhalten Sie auch eine kurze Auswahl wissenschaftlicher Literatur.
Aus dieser Reihe sind bisher erschienen:
Selen stellt einen der wirksamsten Antioxidantien und das wichtigste Spurenelement für die körpereigene Abwehr von Zellschädigungen durch freie Radikale dar. Als Bestandteil von Schlüsselenzymen wie der Glutathionperoxidase schützt Selen die Körperzellen und die genetische Erbsubstanz (DNA) vor aggressiven Peroxidradikalen (oxidativer Stress). Selen bremst damit Zellalterungsprozesse, verhindert den vorzeitigen Zelluntergang und senkt das Krebsrisiko signifikant. Da Selen zudem die Eigenschaften besitzt, Schwermetalle zu neutralisieren, schützt es das Zellsystem vor Schwermetallbelastung insbesondere durch Cadmium, Blei und Quecksilber.
Selen stimuliert und reguliert die humorale und zelluläre Immunabwehr. Insbesondere die Konzentrationen an T-Lymphozyten (Immunzellen) und Antikörper, sogenannte Immunglobuline (IgG), sowie des Tumor-Nekrose-Faktors (TNF) werden durch erhöhte Selengaben gesteigert. Entzündungsreaktionen wirkt Selen entgegen indem es die Bildung von entzündungsfördernden, immunschwächenden Botenstoffen, den Prostaglandinen, vermindert. Selen wird vor allem bei erhöhter Infektanfälligkeit (Immunschwäche), Krebserkrankungen aber auch allen entzündlichen Gelenk- und Hauterkrankungen sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Erkrankungen, die mit erhöhtem oxidativen Stress assoziiert sind (z. B. Diabetes mellitus) in der Prophylaxe und Therapie eingesetzt.
Die Aminosäure Taurin erfüllt eine umfassend protektive Wirkung und ermöglicht das optimale Funktionieren von Herzmuskel und Blutgefäßen. Indem Taurin für ein stabiles Mempranpotential der Herzmuskelzellen sorgt, stabilisiert es den Herzrhythmus und wirkt signifikant antioxidativ, antiinflammatorisch (entzündungshemmend) sowie blutverdünnend, es verhindert also das Verklumpen der Blutplättchen und die Thrombusbildung. Der Einsatz von hochdosiertem Taurin ist als sicheres und wirksames Therapeutikum zur Behandlung kardiovaskulärer Erkrankungen wie Arteriosklerose, Bluthochdruck, Herzmuskelschwäche, Herzrhythmusstörungen sowie erhöhtem Risiko für Herz- und Gefäßkrankheiten anerkannt.
Die menschliche Netzhaut (Retina) enthält besonders hohe Taurinkonzentrationen. Als hoch antioxidative Substanz schützt Taurin die sensiblen Netzhautzellen, die aufgrund ihrer Zusammensetzung besonders anfällig für die Angriffe von freie Radikalen und von ihnen ausgelöste lipidoxidative Prozessen sind. Taurin wird prophylaktisch und therapeutisch bei Makula-Degeneration (AMD) und Katarakt (Grauer Star) gezielt eingesetzt. Weitere Einsatzbereiche stellen Diabetes mellitus, Fettstoffwechsel- und Verdauungsstörungen, Nervenerkrankungen, Entgiftungsprozesse, Erhöhung des antioxidativen Zellschutzes und Immunschwäche dar.