Nährstoffe kurz und bündig: Alpha-Liponsäure und Biotin (11)

Mit meiner Serie „Nährstoffe kurz und bündig“ möchte ich Ihnen für für die wichtigsten Vitalstoffe eine wissenschaftliche Kurzbeschreibung geben und den jeweiligen Nährstoff mit den Hauptwirkungen für Ihre Gesundheit vorstellen. Dabei erhalten Sie auch eine kurze Auswahl wissenschaftlicher Literatur.

Aus dieser Reihe sind bisher erschienen:

  1. Nährstoffe kurz und bündig: Acetyl-L-Carnitin und Chitosan
  2. Nährstoffe kurz und bündig: Yamswurzel und Dong Quai
  3. Nährstoffe kurz und bündig: Cayenne und Chlorella
  4. Nährstoffe kurz und bündig: Cholin und Chrom
  5. Nährstoffe kurz und bündig: Cobalamin und Flohsamenschalen
  6. Nährstoffe kurz und bündig: Krill-Öl und MSM
  7. Nährstoffe kurz und bündig: NADH und Phosphatidylserin
  8. Nährstoffe kurz und bündig: Vitamin B6 und Vitamin K
  9. Nährstoffe kurz und bündig: Selen und Taurin
  10. Nährstoffe kurz und bündig: Vitamin B-Komplex und Vitamin C

Alpha-Liponsäure: Starker Antioxidant und Schutzengel im Nervensystem

Multi-Antioxidant:

Die Alpha-Liponsäure zählt zu den wirksamsten Antioxidantien im menschlichen Organismus. Die Besonderheit: Ihre Struktur erlaubt es der Alpha-Liponsäure, sowohl in fettlöslichen Zellmembranen als auch den wasserlöslichen Geweben antioxidativ wirksam zu sein und so Zellwände und Zellorganellen (Funktionseinheiten) vor freien Radikalen zu schützen. Darüber hinaus ist die Alpha-Liponsäure in der Lage, andere Antioxidantien wie Vitamin E, Glutathion und Vitamin C zu regenerieren und damit die antioxidative Gesamtwirkung zu verstärken.

Nervenschutzstoff:

Die Alpha-Liponsäure wirkt neuroprotektiv (Nerven schützend). Sie erhöht die Nervenleitgeschwindigkeit und verbessert die Blutzirkulation der Nervenzellen und deren Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen. Gute Erfolge werden mit der Alpha-Liponsäure daher in der Regel bei allen Erkrankungen erzielt, die mit Nervenschädigungen einhergehen, wie z. B. den diabetischen Polyneuropathien oder Demenz-Erkrankungen.

Wissenschaftliche Veröffentlichungen:

  1. Helmer C. et al.: Association between antioxidant nutritional indicators and the incidence of dementia: results from the PAQUID prospective cohort study. European Journal of Clinical Nutrition, 57: 1555-1561 (2003).
  2. Morcos, M. et al.: Effect of alpha-lipoic acid on the progression of endothelial celldamage and albuminuria in patients with diabetes mellitus: anxxploratory study (2002).
  3. Nagamatsu M. et al: Lipoic acid improves nerve blood flow, reduces oxidative stress, and improves distal nerve conduction in experimental diabetic neuropathy. Diabetes Care 18:1160-1167 (1995). 
  4. Packer L. und Dr. C. Colman: The Antioxidant Miracle. New York, (1999).
  5. Ziegler D. et al.: Treatment of symptomatic diabetic polyneuropathy with the antioxidant Alpha-lipoic acid: a meta analysis. Diabetic Medicine, 20 (2003).
  6. Schmidt E., Schmidt N.: Leitfaden Mikronährstoffe. Orthomolekulare Prävention und Therapie, S. 226-227 (2004).
  7. Smitthies J.: Neue Erkenntnisse über oxidativen Stress sowie die prophylaktische und therapeutische Anwendung von Antioxidantien. Journal für Orthomolekulare Medizin 6 (3), S.223-236 (1998).

Biotin: Vitamin für Haut und Haar: Essentiell für Zell-, Haut-, Haar- und Nagelwachstum

Das B-Vitamin Biotin (Vitamin B7) erfüllt wichtige Aufgaben für die Gesundheit von Haut, Haaren und Nägel.

Mangelerscheinungen bei Biotinmangel sind besonders schnell im Hautgewebe erkennbar. In jeder Körperzelle zu finden, bildet das B-Vitamin Biotin (auch Vitamin B7) einen zentralen Bestandteil verschiedener Enzyme unseres Stoffwechsels. Biotin oder auch Vitamin H (für Haut) genannt, ist ein essentieller Mikronährstoff, der die Zellfunktionen, das Zellwachstum, die Zellerneuerung und die optimale Zusammensetzung der Zellmembranen ermöglicht. Das für alle Wachstumsvorgänge nötige Vitamin steuert auch den Schwefeleinbau, also die Einlagerung von Schwefel, in die Haarwurzelzellen und Fingernägel und reguliert den Fettgehalt unserer Haut. Biotin-Supplementationen führen bei Personen mit  trockener Haut, Schuppen, Haarausfall und brüchigen Fingernägeln in klinischen Studien zu einer signifikanten Verbesserung der Haut-, Haar- und Nagelbeschaffenheit. Fehlt dem Körper Biotin über einen längeren Zeitraum (latenter oder klinischer Biotin-Mangel), beginnen die Talgdrüsen zum Schutz der Haut eine krankhaft gesteigerte Talgsekretion, die zu Haarausfall bis hin zu Glatzenbildung führt.
Weitere zentrale Funktionen erfüllt Biotin, meist als Co-Enzym, bei der Aktivierung von Eiweiß-, Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel- sowie bei Zellbildungs- und Fortpflanzungsprozessen.

Wissenschaftliche Veröffentlichungen:

  1. Hochman L. et al.: Brittle Nails: Response to Daily Biotin Supplementation. Cutis. 3;51(4): 303-05 (1999).
  2. Mock D.: Skin manifestations of biotin deficiency. Semin Dermatol. 10(4):296-302 (1991).
  3. Schulpis K. et al.: The effect of isotretinoin on biotinidase activity. Skin Pharmacol Appl Skin Physiol. Jan9;12(1-2):28-33 (1999).
  4. Maeda Y. et al.: Biotin deficiency decreases ornithine transcarbamylase activity and mRNA in rat liver. J. Nutr. 126: 61-66 (1996).
  5. Said H.M.: Biotin bioavailability and estimated average requirement: why bother? Am J Clin Nutr 69: 352-353 (1999).
  6. Schmidt, Dr. med. Edmund, Schmidt, Nathalie Leitfaden Mikronährstoffe. 211-217 Urban & Fischer Verlag; München (2000).
  7. Said H. et al: Biotin uptake by human colonic epithelial NCM460 cells: a carrier-mediated process shared with pantothenic acid. Am J Physiol. 1998;275(5 Pt 1):C1365-1371.