Gentechnik: Unkontrollierbar, hochriskant und schädlich (3)

Gentechnik: Unkontrollierbar, hochriskant und schädlich (3)

Heute habe ich wieder Informationen zur Gentechnik für Sie.

Ich möchte die Gelegenheit nutzen, Sie auf einige frühere Gesundheitsbriefe zu diesem Thema hinzuweisen. Vielleicht möchten Sie sich ja etwas tiefer mit der Materie beschäftigen:

Gentechnik - Pro und Kontra - Teil 1
Gentechnik - Pro und Kontra - Teil 2
Gentechnik - Pro und Kontra - Teil 3

Damals hatte ich mich mit den Grundlagen beschäftigt. Und die sind nach wie vor gültig.

Gentechnik ist keine Lösung gegen Hunger

Circa eine Milliarde Menschen hungern weltweit. Dabei ist die landwirtschaftliche Produktion pro Erdenbürger höher als je zuvor. Wir leben in einer Zeit der Überproduktion an Nahrungsmitteln. Es gibt dazu eine Zahl: Die Produktion von Lebensmitteln auf diesem Planeten reicht aus, 120% der aktuellen Weltbevölkerung zu ernähren. Doch die Lebensmittel werden nicht gerecht verteilt. Hunger und Armut sind in erster Linie ein politisches und soziales Problem: Verursacht durch unfaire Handelsbedingungen, Kriege, politische Strukturen und dem fehlenden Zugang zu Ressourcen wie Land, Wasser, Saatgut oder finanziellen Mitteln.

Allein mehr Lebensmittel zu produzieren, kann den Hunger also nicht besiegen. Auch Klimawandel und Wetterextreme beeinflussen die Landwirtschaft und damit die weltweite Lebensmittelproduktion. Betroffen sind in erster Linie Kleinbauern und Konsumenten in den Ländern des Südens.

Sie kennen den besten aller Marketing-Tricks? Man muss ein Wirtschaftsgut zum Mangelprodukt erklären, um diese Sache dann zu Höchstpreisen verkaufen zu können. Gold ist ein gutes Beispiel dafür. Diamanten. Und natürlich Erdöl.

Es ist nur ein PR-Trick, wenn Gentechnik als Lösung des Hungerproblems bezeichnet wird

Mit dem Versprechen, das Hungerproblem zu lösen, versuchen Gentechnik-Konzerne, die Öffentlichkeit von der Notwendigkeit ihrer Risiko-Technologie zu überzeugen. Die Gentechnik bekämpft jedoch nicht den Hunger der Welt, sondern ist Teil des Problems. Zur Sicherung der Welternährung sind empfindliche, hochgezüchtete Gen-Pflanzen, die sich nur an die Anforderungen der industriellen Landwirtschaft richten und die Monopolstellung einiger weniger Agrarkonzerne fördern, nutzlos.

Vielmehr kommen im Bericht des Weltagrarrates von 2008 rund 400 Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass die globale Landwirtschaft grundlegend verändert werden muss. Der im Auftrag der Vereinten Nationen und der Weltbank entstandene Bericht mahnt, dass das Hauptaugenmerk nicht mehr allein auf der industriellen Massenproduktion liegen dürfe, die bereits ein Drittel der fruchtbaren Böden zerstört hat. Auch in der Gentechnik erkennen sie keine Lösung. Vielmehr sollten Kleinbauern gefördert werden und die natürlichen Ressourcen der jeweiligen Regionen genutzt werden.

Vitamin-A-Reis: Leere Versprechen

Ein Vorzeigeprojekt der Gen-Lobby ist der gentechnisch veränderte Vitamin-A-Reis: Der mit einer Vorstufe des Vitamin A angereicherte Reis soll den Vitamin-A-Mangel beheben, der zu Erblindung und Tod führen kann - vor allem Kinder sind betroffen. Der Mangel wird hauptsächlich durch einseitige Ernährung verursacht.

Bis heute ist aber völlig unklar, wie viel Vitamin A beim Verzehr des Gen-Reises noch beim Menschen ankommt und was dagegen bei der Lagerung und Zubereitung verloren geht. Die Gen-Manipulation greift stark in den Stoffwechsel der Pflanze ein. Selbst Befürworter des Vitamin-A-Reises bemängeln, dass die ökologischen und gesundheitlichen Risiken noch längst nicht ausreichend geprüft wurden. So werden keine Lösungen, sondern zusätzliche Probleme geschaffen.

Dabei gibt es Gemüsearten, die fast überall angebaut und die die Menschen mit viel Vitamin A versorgen können - ohne Gefahren für Mensch und Umwelt.

Patente gefährden die Welternährung

Mit Patenten versucht sich die Industrie ein Monopol über die landwirtschaftliche Produktion und Ernährung zu verschaffen. Patente im Bereich Landwirtschaft können exklusive Rechte über Saatgut, Ernte bis hin zu den Lebensmitteln beinhalten. Die Konzerne diktieren dann, wer was zu welchen Bedingungen und Preisen anbauen und verkaufen darf: vom Weizen bis zum Brot, vom Mais bis zum Popcorn.

Die EU-Kommission spielt mit: Ich kann nicht entdecken, dass diese Insitution aus Besorgnis gegenüber den europäischen Bürgern mit aller Macht weitere Genehmigungen für die Zulassung von GVO-Saatgut arbeitet. Wohlbemerkt: Gegen den Willen der Mehrheit der Bevölkerung.

Die Vielfalt der pflanzengenetischen Ressourcen steht seit jeher der Allgemeinheit zur Verfügung.

Bauern nutzen sie zur Zucht neuer Ackerpflanzen. Patente blockieren dagegen diesen freien Zugang zum Saatgut: Bauern sollen auf einmal hohe Lizenzgebühren an die Industrie zahlen, die die Entwicklung neuer Pflanzen und Tiere zunehmend monopolisiert hat. Auf ein einzelnes Reiskorn können inzwischen einige Dutzend Patentansprüche fallen. Traditionelle Pflanzensorten, die für die Konzerne keine Gewinne versprechen, verschwinden. Und mit ihnen das Wissen.

Einst gab es in Indien etwa 30.000 Reissorten, heute spielen nur noch zehn eine Rolle. Genetische Vielfalt ist aber Ausgangsbasis für die Züchtung neuer, sich den wechselnden Umweltbedingungen anpassender Nutzpflanzen. Geht diese Vielfalt verloren, verschwindet die Grundlage zur Sicherung der Ernährung.

Einst konnte ein Landwirt auch einen Teil der Ernte für die neue Aussaat verwenden. Das ist nicht mehr erlaubt. Das schafft Abhängigkeiten.

Gentechnik ist ein massiver Eingriff in den Naturbauplan

1973 erfolgte die erste Genmanipulation bei Mikroorganismen. 30 Jahre später werden in Kanada, den USA, aber auch China flächendeckend genmanipulierte Pflanzen angebaut. Im Jahr 2012 werden vor allem in USA, Kanada, Brasilien, Argentinien, Indien und China genmanipulierte Pflanzen angebaut. Nach wie vor  sind Sojabohnen (USA, Argentinien, Brasilien, Paraguay), Mais (USA, Argentinien, Brasilien, Südafrika), Raps (Kanada), Baumwolle (USA, Indien, China) und Zuckerrüben die Pflanzen, deren Anbau kommerziell bedeutend ist. Bei einzelnen Kulturen bzw. auch in einzelnen Ländern stagniert der Anbau, wurde inzwischen verboten oder ist auch rückläufig (Baumwolle in USA, Genmaisanbau und Amflora-Kartoffel in Europa, Mon810-Anbauverbot in Deutschland (2009) Gentechnikanbauverbote in Mexiko (2013) und Peru (2011).

Versprechungen, wie die Bekämpfung des Welthungers, Einsatz von weniger Spritzmitteln oder trockentolerante Pflanzen sollen in der Öffentlichkeit Akzeptanz für diese unkontrollierbare Risikotechnologie schaffen. Den wirtschaftlichen Nutzen haben die wenigen Firmen, die die Agrar-, Chemie und Pharmamärkte weltweit beherrschen.

Die Risiken werden verschwiegen oder herunter gespielt.

Für die negativen Folgen wollen sie keine Verantwortung übernehmen. Schon treten in den Anbauländern schwerwiegende Probleme durch den Anbau genmanipulierter Pflanzen auf, wie Resistenzen bei Unkräutern, Abnahme der Artenvielfalt, Auskreuzung von Genkonstrukten, Schädigungen von Nutzinsekten wie Bienen, Verunreinigung durch gentechnische Konstrukte in Lebensmitteln (z.B. Honig), Missbildungen bei Kindern durch Glyphosat, Verschärfung sozialer Konflikte (in Ländern Lateinamerikas) und Veränderungen der Bodenorganismen.

Gentechnik ist eine Risikotechnologie

Eine aufmerksame Beobachtung und Kritik ist nötig, um die Menschen darüber zu informieren, was in den abgeschlossenen Labors und danach auf den Feldern vor sich geht. Nur so kann sich Widerstand formieren gegen Entwicklungen, deren Folgen unabsehbar, unkontrollierbar und unumkehrbar sind.

Brasilianische Anbauer von Gentechnik-Mais fordern Entschädigung

Durch den gentechnisch veränderten Mais haben die Farmer in Brasilien jetzt deutlich mehr Last mit resistenten Schädlingen Die Landwirte in Brasilien haben den Druck auf die Hersteller von gentechnisch verändertem Mais erhöht, der laut Angaben der Anbauer zunehmend seine Resistenz gegen Schädlinge verliert.

Die Vereinigung von Mais- und Sojaproduzenten im wichtigen Produktionsgebiet Mato Grosso, Aprosoja, forderte jetzt in einem Brief an Monsanto, DuPont, Dow und Syngenta nicht nur eine „schnelle Lösung“ des Problems, sondern auch „Entschädigungen“ für Ernteverluste und Zusatzkosten für notwendige Mehraufwendungen an Schädlingsbekämpfungsmitteln. Allein diese beliefen sich laut aktuellen Berechnungen des Agrarwirtschaftsinstituts von Mato Grosso (Imea) auf durchschnittlich 120 Real (40 Euro) pro Hektar und Saison, erläuterte Aprosoja. Ab Eingang des Briefs hätten die Konzerne jetzt insgesamt zehn Tage Zeit, Problemlösungen vorzulegen und Vorschläge für einen finanziellen Ausgleich zu machen.

Zu den möglichen Konsequenzen für den Fall, dass die Unternehmen nicht in der geforderten Weise reagieren, äußerte sich die Vereinigung allerdings nicht. In ersten Stellungnahmen auf das Schreiben betonten die Saatguthersteller die Leistungsfähigkeit der Technologie. Sie müsse jedoch durch Methoden der integrierten Schädlingsbekämpfung, etwa die Fruchtfolgegestaltung, ergänzt werden.

Davon war doch aber vor der Genehmigung des GVO-Saatguts keine Rede, oder?