Gesund mit Öl - eine alte Methode neu entdeckt (2)

Klaus Ebert ist Heilpraktiker und versorgt mich gelegentlich mit wertvollen Informationen, die er aus seiner praktischen Tätigkeit gewonnen hat. Er hat einen Aufsatz über die Behandlung mit Öl geschrieben und ich meine, dass ich Ihnen diesen Beitrag zusenden sollte. Heute bekommen Sie Teil 2 dieses Beitrags.

Übrigens: Ich weiß, dass viele Leser des Gesundheitsbriefs Angehörige der Heilberufe sind. Wenn Sie einen interessanten Beitrag haben, der auch für andere Menschen von Belang ist: Ich freue mich über jede Zuschrift.

Öldispersionsbäder – eine direkte Pforte zum Immunsystem[10]

Von Heilpraktiker Klaus Ebert

Ein Ziel der Öldispersionsbäder ist es, das Immunsystem so zu stärken, dass es sowohl überschießende Prozesse wie beispielweise Rheuma als auch ein Abgleiten in die Untertemperatur verhindert. Der Körper soll wieder in die Lage versetzt werden ein stabiles Immungleichgewicht herzustellen.

Wie sich im Fieber zeigt, gibt es einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen Immungeschehen und Körpertemperatur. Eine gesunde Immunreaktion zeigt sich in einem kurzen, heilenden Fieber. Auf der anderen Seite gilt: Je niedriger die Körpertemperatur desto schwächer ist das Immunsystem. Unser Immunsystem arbeitet optimal bei einer Temperatur von 37 °C. Alles, was darüber hinausgeht, liegt im Bereich der entzündlichen Krankheiten, während Temperaturen unter 37° C auf eine Tendenz zur Sklerotisierung, Erstarrung und Erkaltung hinweisen. Neigt der Körper zur Untertemperatur, dann hilft er sich damit, dass er eine Entzündung und somit eine Erwärmung produziert, um wieder zu seiner Normaltemperatur zurückzukommen. Im Falle einer chronischen Entzündung kann der Organismus die Entzündung nicht zu Ende führen, sondern bleibt darin stecken – und es entstehen chronische Krankheiten.

In dieses Zusammenspiel von Immunstärke und Körpertemperatur greift das Öldispersionsbad direkt ein.

In einer zwanzigminütigen Ölbad-Therapie macht man eine Unterwasser-Körpermassage, welche die Durchblutung der Haut verstärkt und damit die Aufnahme des Öls über die Lymphe in die Blutbahn noch zusätzlich steigert. Es wird 1°-2° C unter der, vor dem Bad, gemessenen Körpertemperatur gebadet, was als sehr angenehm empfunden wird. Optimalerweise geht man danach in eine einstündige Ruhepackung. In dieser Zeit werden die Bestandteile des Öls im Blut wieder abgebaut, wodurch sich ihre Wirkung für das Immunsystem entfaltet. Durch den Abbau des Öls im Blut wird die ihm innewohnende gespeicherte Energie durch den  „Verbrennungsvorgang“ in der Körperzelle freigesetzt.

Es gibt über 40 verschiedene Öle, die nach dem jeweiligen Beschwerdebild ausgewählt werden. Die verwendeten Öle sind häufig eine Mischung aus Olivenöl oder Jojobaöl und ätherischen Ölen bzw. Ölauszügen.

Die Verbrennung des Öles sorgt innerhalb des Organismus für eine subtile und intensive Anregung der Wärmeregulation in bezug auf die Kerntemperatur. Dies geschieht intensiver und differenzierter als durch eine bloße äußere Wärmeanwendung. Bei der für die Immunschwäche charakteristischen Untertemperatur führt das nach 1 Stunde Ruhezeit schon zu einer örtlichen Temperaturerhöhung von bis zu 10 C und einer damit einhergehenden deutlichen Stärkung des Immunsystems. Das Interessante daran ist, dass die Körpertemperatur einer Person mit entzündlichen Prozessen, die also zu Körpertemperaturen über 37° C neigt, durch das Bad sinkt. Die Entzündung bildet sich zurück, Schwellungen und Schmerzen lassen nach.

Durch die reaktive Wärmeregulierung in Folge des Bades und die Wirkung der Öle kommt es zu einer Stärkung des Immunsystems im Sinne eines Ausgleiches von Untertemperatur und überschießenden Reaktionen. Dies führt zu einer Wiederbelebung der Bereiche, in denen das Immunsystem zusammengebrochen war.

Die Behandlung von Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis, die Auswahl der Öle sowie Temperatur und Dauer des Bades hängen von dem jeweiligen Beschwerdebild ab:

Bei der Arthrose müssen die unphysiologisch angelagerten Knorpelteile gelöst werden. Dies kann zunächst zu einer Zunahme der Beschwerden führen, die bald wieder abklingen. Oft stellt sich schon nach dem ersten Bad eine deutliche Besserung der Schmerzen und eine Verminderung der Bewegungseinschränkung ein. Die unbrauchbaren Ablagerungen werden gelöst und es wird mit dem Wiederaufbau der physiologischen Knorpelsubstanz begonnen.

Die Arthritis geht mit Entzündungen meist an mehreren Gelenken einher, die dann oft in eine chronische Verlaufsform übergeht. Hier geht es darum, so rasch wie möglich die Entzündungen zu beruhigen und den Heilungsprozess so zu führen, dass die Entzündung einerseits "zu Ende" geführt werden kann, andererseits überschießende Reaktionen verhindert werden.

Beim so genannten Weichteilrheumatismus (Fibromyalgie) haben Patienten Schmerzen, meist ohne dass im Röntgenbild Veränderungen sichtbar sind oder auffällige Laborwerte vor1iegen. Ein lokaler Sauerstoffmangel als Folge einer Durchblutungsstörung wird vermutet. Es geht also darum die Sauerstoffversorgung zu verbessern.

Ein Hauptaspekt bei allen Formen des entzündlichen Rheumatismus ist, dass das Bindegewebe ohne Funktion vom Körper als fremd erkannt wird und so immunologische Prozesse einsetzen und Antikörper gegen körpereigenes Gewebe gebildet werden. Das Immunsystem, gekoppelt mit unserem Wärmehaushalt, hat die Funktion, zwischen körpereigenen und körperfremden Elementen zu unterscheiden und damit unsere Eigenheit zu bewahren. Die Öldispersionsbäder sind ein wirksames Instrument, alle Körperzellen wieder in die natürliche Ordnung des Körpers einzubeziehen.

Aber auch völlig gesunde Menschen profitieren in großem Maße von den Öldispersionsbädern. Der Körper wird mit ungesättigten Fetten versorgt, dem Herzinfarktrisiko und der Arterienverkalkung wird entgegengewirkt und Haut und Bindegewebe wird mit allen notwendigen Stoffen in optimaler Weise versorgt. Jeder von Ihnen weiß, dass die Kosmetikindustrie mit der Wirkung der Öle Milliarden verdient. Mit den Öldispersionsbädern bekommen Sie diesen Effekt ohne jeden Schadstoffzusatz und zu einem minimalen Bruchteil der Kosten.

Fußnoten:

[10] Das Immunsystem, welches sich in Hunderten von Jahrmillionen während ständiger Auseinandersetzungen mit unterschiedlichsten Angreifern entwickelt hat, ist äußerst komplex. Es ist eine Zusammenfassung aller Systeme, die der Körper zur Verteidigung gegen Keime und Gifte entwickelt hat.