Luxemburg verbietet GVO-Mais von »Monsanto«

Vor etwa zwei Wochen hatte ich Ihnen von den Versuchen berichtet, in Europa den Gentechnisch veränderten Mais der Firma "Monsanto" durchzusetzen. Ich hatte Ihnen auch aufgezeigt, dass es eine Möglichkeit gibt dagegen zu protestieren. Heute habe ich ein paar Neuigkeiten zu diesem Thema:

Luxemburg verbietet GVO-Mais von »Monsanto«

von F. William Engdahl

Luxemburg hat jetzt offiziell ein Verbot für den Anbau von gentechnisch verändertem Mais der Firma »Monsanto« verhängt, und zwar für die umstrittene als MON810 patentierte Sorte. Damit steigt die Zahl der EU-Länder, die sich weigern, den Anbau von MON810 zuzulassen. Schon vorher hatten Frankreich, Österreich, Griechenland und Ungarn ähnliche Verbote erlassen. Die jüngste Entscheidung erhöht den Druck auf Berlin, eine ähnliche Entscheidung zu treffen. Hinter den Kulissen tobt ein erbitterter Streit, der möglicherweise über die Zukunft der GVOs entscheiden wird, und zwar nicht nur in der EU. MON810 ist die einzige GVO-Pflanze, deren Anbau die Europäische Kommission in der EU zugelassen hat; aber der Widerstand gegen ihre Einführung ist in den einzelnen Ländern nach wie vor sehr stark.

Luxemburgs Gesundheitsminister Mars Di Bartolomeo hat die Entscheidung seiner Regierung, den Anbau der GVO-Maissorte MON810 zu verbieten, am 22. März bei einem Aktionstag zum Thema »Luxemburg und die Region ohne Biotechnologie« bekannt gegeben. Di Bartolomeo und Octavie Modert, Luxemburgs Staatssekretärin für Landwirtschaft, plädieren für das Prinzip der Vorsicht und mahnen, dass es außer internen Tests, deren Resultate nur von der Firma Monsanto bestätigt worden sind, keine überzeugenden unabhängigen Studien gibt, die die Unbedenklichkeit von MON810 beweisen.

Wie ich in meinem Buch Saat der Zerstörung: Die dunkle Seite der Gen-Manipulation zeige, steht GVO-Mais von anderen Herstellern im Verdacht, sich im Verdauungstrakt von mit GVO-Mais gefütterten Kühen in hochgiftige Chemikalien zu verwandeln, die zum Tod oder zu schweren Missbildungen oder zur Verseuchung des Bodens führen, auf dem die Kühe grasen. Syngenta stand wegen solcher Schäden in Hessen vor Gericht.

Die Frage der Zulassung des Anbaus von Monsantos GVO-Mais MON810 ist für die zukünftige Tätigkeit von Monsanto in den Mitgliedsländern der EU von entscheidender Wichtigkeit. Monsanto ist der weltgrößte Hersteller von GVO-Saatgut und dem entsprechenden Unkrautvernichtungsmittel »Roundup«, das die hochgiftige Substanz Glyphosat enthält. Es gibt Berichte über massiven Druck, der hinter den Kulissen auf die Berliner Behörden ausgeübt wird, MON810 ohne Einschränkungen in Deutschland zuzulassen. Basisorganisationen von Verbrauchern und Landwirten in ganz Deutschland bereiten umfangreiche Protestaktionen im Fall einer Genehmigung für MON810 vor.

Die offiziell für die Gesundheit und Sicherheit der Verbraucher zuständige deutsche Regierungsbehörde, das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL), hat energisch gegen die Einschränkung der In-Verkehrbringens-Genehmigung von MON810 protestiert. Am 26. April 2007 schrieb Dr. Hans-Jörg Bukh, der Leiter der BVL Gentechnik-Abteilung, eine interne E-Mail, in der er gegen die Entscheidung des Ministeriums in Bezug auf MON810 protestierte. Merkwürdigerweise gelangte Bukhs internes Papier schon bald in eine öffentliche Erklärung von Monsanto, in der das  Unternehmen MON810 verteidigte. Bukh ist bekanntermaßen Mitglied zahlreicher Organisationen, die von Monsanto und der GVO-Industrie finanziell und ideell unterstützt werden, was für einen Beamten, der eigentlich für unabhängige Entscheidungen, welche die Gesundheit und Sicherheit der Bürger betreffen, verantwortlich sein soll, wenig angemessen erscheint. Das ist nur eines von zahllosen Beispielen dafür, wie Monsanto und die GVO-Lobby versuchen, die offizielle Akzeptanz von GVOs gegen den überwältigenden Widerstand der Öffentlichkeit durchzusetzen.

Ein Buchtipp: F. William Engdahl: Saat der Zerstörung

»Wir sind geneigt zu sagen, dass niemand bei gesundem Menschenverstand diese Dinge je einsetzen wird - aber nicht jedermann ist bei gesundem Menschenverstand«

Innerhalb von fünf bis höchstens zehn Jahren werden sich wesentliche Teile der weltweiten Nahrungsmittelversorgung in den Händen von nur vier global agierenden Großkonzernen befinden. Diese Firmen halten exklusive Patente auf Saatgut, ohne das kein Bauer oder Landwirt der Welt säen und später ernten kann. Es handelt sich dabei allerdings nicht um gewöhnliches Saatgut, sondern um solches, das genmanipuliert wurde. Eine besondere Entwicklung ist das »Terminator-Saatgut«. Es lässt nur eine Fruchtfolge zu. Danach begehen die Samen »Selbstmord« und sind als Saatgut nicht wieder verwendbar. Damit soll sichergestellt werden, dass Saatgut jedes Jahr neu erworben werden muss – ein Geschäft, das der Teufel nicht hätte besser erfinden können. Wird diese Entwicklung nicht aufgehalten, entsteht eine neue, bislang nicht für möglich gehaltene Form der Leibeigenschaft. Drei der vier privaten Unternehmen, die heute gentechnisch verändertes Saatgut anbieten, weisen eine unheilvolle jahrzehntelange Verbindung zur US-Kriegsmaschinerie des Pentagon auf. Einst produzierten sie »Agent Orange«, das Zehntausende in Vietnam tötete und selbst heute noch Folgeschäden verursacht. Zur Zeit üben diese Firmen in Zusammenarbeit mit der US-Regierung einen enormen Druck auf Europa aus, damit auch hier alle Schranken gegen genmanipuliertes Saatgut fallen. Dies ist keine Geschichte über Profitgier. Es ist vielmehr eine Geschichte über die dunkle Seite der Macht. In den 1970er Jahren erklärte Henry Kissinger: »Wer das Öl kontrolliert, ist in der Lage, ganze Nationen zu kontrollieren; wer die Nahrung kontrolliert, kontrolliert die Menschen.« Das Buch dokumentiert, dass die amerikanische Rockefeller-Stiftung der treibende Motor hinter dieser Entwicklung ist. Zusammen mit privaten Forschungsinstituten und in Mittäterschaft der US-Regierung versucht eine kleine mächtige Elite »Gott zu spielen« – mit erschreckenden Folgen für die Völker der Welt. Die vorliegende Arbeit dokumentiert eine gigantische Verschwörung. Diese ist aber leider keine Theorie oder Spekulation, sondern vielmehr rasant voranschreitende Realität.

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