Für Sie gefunden: Risiken bei Arzneimitteln

Im Rahmen eines Screening-Programmes des National Cancer Institute, bei dem mehrere tausend Pflanzen auf antikanzerogene Inhaltsstoffe untersucht wurden, hat man Resveratrol in 2 Pflanzenarten gefunden. Besonders vorherrschend ist es in der Haut von roten Weintrauben. In frischem, weißem Traubensaft hat man bis zu 200 µg/l, in frischem roten bis zu 1100 µg/l der Substanz nachweisen können. In Rotwein ist die Konzentration wesentlich höher und liegt bei ca. 30 bis 50 mg/l. Weißwein und Rosé ent­halten niedrigere Konzentrationen an Resveratrol. In-vitro-Studien haben Hinweise auf eine mögliche Wirksamkeit gegen Krebszellen erbracht. Versuche am lebenden Or­ganismus stehen jedoch noch aus. Andere Studien haben positive Effekte der Substanz bei Krankheiten wie Arterio­sklerose, Herzkrankheiten, Arthritis und manchen Autoim­munkrankheiten zeigen können. Resveratrol fördert die Expression der Sirtuin-Gene wie Sir2. Dadurch wurde bei verschiedenen Versuchstieren eine lebensverlängernde Anti-Aging-Wirkung beobachtet. In einer Tierversuchs­studie bekamen Mäuse eine besonders fettreiche Diät. Die gleichzeitige Gabe von Resveratrol verringerte dabei deutlich die Gewichtszunahme. Unter besonders hohen Resveratrol-Dosen konnte eine Verdoppelung der Ausdauerleistung beobachtet werden.

Wir haben noch einen ergänzenden Aufsatz zu Resveratrol gefunden, der Sie interessieren wird:

Resveratrol: Wundermittel aus Rotwein

Von Holger Dambeck

Eine Substanz aus Rotwein könnte Übergewichtigen das Leben erleichtern. Resveratrol lässt Speck zwar nicht verschwinden, mindert aber die gesundheitlichen Folgen von Übergewicht - zumindest im Tierversuch.

Ist der Stoff ein Lebenselexier für die Generation XXL?

Das Leben ist nicht einfach für fettsüchtige Menschen: Die Wirbelsäule wird extrem beansprucht, die Gelenke leiden. Extrem Übergewichtige können ihren massigen Körper kaum noch aus eigener Kraft bewegen. Besonders dramatisch sind die Folgen der Fettsucht für die Gesundheit: Es kommt zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die Leber vergrößert sich, häufig tritt Diabetes auf, die Lebenserwartung sinkt.

Zumindest gegen diese gesundheitlichen Folgen von Übergewicht könnte es bald ein erstaunlich wirksames Mittel geben: Resveratrol. Die Verbindung, ein Antioxidant aus der Gruppe der Polyphenole, kommt unter anderem in Rotwein vor. Bei Versuchen mit Mäusen hat Resveratrol die Gesundheit übergewichtiger Tiere deutlich verbessert, wie ein internationales Forscherteam jetzt in einer Vorabveröffentlichung des Magazins "Nature" berichtet. Die Tiere waren fast so fit wie normalgewichtige Mäuse und ihre Lebenserwartung verlängerte sich.

Sollte die Substanz bei übergewichtigen Menschen ähnlich wirken, dann könnte Resveratrol deren Lebensqualität und Lebenserwartung deutlich verbessern - selbst dann, wenn es die überzähligen Pfunde nicht verschwinden lässt. Fettsüchtige könnten, abgesehen von ihrem Körperumfang, womöglich folgenlos schlemmen. Resveratrol wäre eine Art Lebenselexier für die Generation XXL.

Acht Jahre lang Patienten untersucht

Für die Studie haben Wissenschaftler des Cardiovascular Research Institute der Dundee University (Schottland) 1276 Diabetiker mit Arterienerkrankungen untersucht. Diabetiker haben ein höheres Risiko für Herzprobleme als der Rest der Bevölkerung und bekommen auch oft Aspirin verschrieben. Eine Gruppe der Patienten erhielt von den Forschern regelmäßig Aspirin, eine andere Gruppe ein Scheinmedikament (Placebo). Acht Jahre wurden die Patienten beobachtet.

Hohe Dosis kann Magen und Nieren schädigen

Vor Beginn der Studie hatte keiner der Probanden einen Herzinfarkt. Anders danach: Von den Patienten in der Aspirin-Gruppe bekamen 116 einen Infarkt, in der Placebo-Gruppe waren es 117. Eine erhöhte Schutzwirkung durch Aspirin ließ sich nicht feststellen. Die Forscher warnen sogar vor den schweren Nebenwirkungen einer regelmäßigen Einnahme des Medikaments: Es könne zu Blutungen im Magen kommen und zu Schäden an der Niere. Die Ärzte raten gesunden Menschen davon ab, täglich Aspirin einzunehmen.

Große Packungen Paracetamol nur noch auf Rezept

Das Schmerzmittel Paracetamol ist ab dem 1. April 2009 verschreibungspflichtig, wenn in der Packung mehr als zehn Gramm des Wirkstoffs enthalten sind, was etwa 20 Tabletten entspricht. Das meldet die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA). Voriges Jahr hatte es Wirbel um Paracetamol gegeben. Eine Forschergruppe veröffentlichte Daten zu dem Medikament: Diese zeigten, dass Paracetamol bei einigen Patienten zu Leberversagen führte. Außerdem mussten in den vergangenen Jahren immer wieder Menschen mit Vergiftungen durch den Wirkstoff behandelt werden.

Nur kleine Packungen noch erhältlich

Derzeit gibt es in Apotheken noch Großpackungen mit 30 Tabletten zu je 500 Milligramm. Diese werden abgeschafft. Ab 1. April 2009 wird es Paracetamol nur noch in kleinen Packungen rezeptfrei geben. Eine rezeptfreie Packung enthält dann maximal 20 Tabletten zu je 500 Milligramm. Ärzte raten generell, Schmerzmittel nicht länger als drei Tage hintereinander und nicht öfter als an zehn Tagen im Monat einzunehmen. Paracetamol ist auch in einigen so genannten Kombinationsmedikamenten zum Beispiel gegen Erkältungen enthalten. Dadurch könne es zu unbeabsichtigten Überdosierungen kommen.

So gefährlich kann Paracetamol sein

Eine Forschungsgruppe um Dr. Ali Canbay vom Universitätsklinikum Essen beobachtete in einer Studie, dass bei Patienten in der Klinik die Leber versagte, nachdem sie Paracetamol oder Marcumar einnahmen. Marcumar ist ein verschreibungspflichtiger Blutgerinnungshemmer. Die Patienten liefen zum Teil schon bei kleinen Dosierungen gelb an, fielen ins Koma und hatten spontane Blutungen. Meist konnte nur eine Lebertransplantation ihr Leben retten. Canbay forderte deshalb eine generelle Rezeptpflicht für das Medikament.

Übergewichtige besonders gefährdet

Die Ärzte fanden heraus, dass Menschen mit einer Fettleber besonders anfällig waren. Die Forscher glauben, dass die bereits geschädigte Leber nicht mehr in der Lage ist, die Überdosierung von Paracetamol abzubauen. Folge: Die Leberzellen sterben ab, die Leber fällt aus. Auch Frauen waren häufiger betroffen, weil sie häufig unkritisch mit Medikamenten umgehen, vermuten die Ärzte.

Bei Schmerzmitteln den Arzt fragen

Ab einer Dosis von 150 Milligramm Paracetamol pro Kilogramm Körpergewicht kann der Wirkstoff zu Leberversagen führen. In der Studie gab es Einzelfälle, bei denen schon nach der Einnahme von zwei Tabletten Komplikationen auftraten. Die Ärzte in Essen und auch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) empfehlen deshalb, sich vor der Einnahme von Paracetamol mit einem Arzt zu beraten. Das gelte auch für andere Schmerzmittel.