Es gibt Tage, da bekommt man wirklich seltsame Nachrichten auf den Tisch. Und manchmal kann ich dann nicht anders, als die eigentlich ernsthaften Nachrichten mit Lachen oder Ironie zu kommentieren.
Heute ist wieder so ein Tag.
Hin und wieder verfüge ich über die Zeit, einen Blick in die täglichen Talkshows und Seifenopern im deutschen Fernsehen zu werfen. Immer wieder bin ich überwältigt davon, wie wenig Hirn, wie wenig Talent man heute haben muss, um sich zum Narren für Andere machen zu dürfen – sei es mit einer tragenden Rolle in einer Herz-Schmerz-Schnulze oder als Gast eines Nachmittagstalks zum Thema „Hilfe – die Schwester meiner Mutter ist meine Tante“! Und immer schon war ich der Meinung, dass eine permanente Berieselung mit dieser Art Unterhaltung auf die Dauer weder für den Geist noch für die Seele gut sein kann.
Nun sind meine Befürchtungen endlich bestätigt worden: Der gewohnheitsmäßige Konsum von derartigen medialen GAUs (größter anzunehmende Unsinn) lässt wirklich das Gehirn verkümmern. Eine Untersuchung mit 289 älteren Frauen ergab, dass Seniorinnen, die nach eigener Angabe am liebsten Talkshows und Seifenopern sahen, bei Tests ihrer Denkfähigkeit deutlich schlechter abschnitten (Southern Medical Journal, 2006; 99: 226-33)
Bleibt nur noch eine Frage: Lassen diese Fernsehsendungen wirklich unser „graue Masse“ eintrocknen, oder sind die Fans dieser Sendungen a priori schon mit weniger leistungsfähigen Gehirnen ausgestattet worden?
Das Geschäft mit den saisonalen (jahreszeitabhängigen) Impfungen scheint immer attraktiver zu werden. Nachdem die bisherigen Bedrohungen Grippe und Vogelgrippe mangels Masse erst einmal bis in den Herbst vertagt wurden, um spätestens mit der ersten Schwalbe, die nach Afrika zurückkehrt, wieder aus der Schublade gezogen zu werden, konzentrieren sich die Medien nun auf neue Bedrohungen: einer Masernepidemie in Nordrhein-Westfalen sowie einer (erneuten) Ausweitung der gefährlichen Zecken – FSME Gebiete in Bayern und Baden - Württemberg.
Die Warnung vor einer „Masernepidemie“ im Ruhrgebiet ist nach Auffassung von Hans Tolzin in seinem impf-report Newsletter vom 1. Mai 2006 „... in erster Linie das Ergebnis einer PR-Kampagne des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte. Dieser Verband fällt seit Jahren durch eine völlig einseitige und industrienahe Impfpropaganda auf. Da die Influenza-Impfung sich für diese Saison erledigt hat und die Vogelgrippe-Panikmache abzuflauen droht, besteht aus PR-Sicht die Gefahr einer Saure-Gurken-Zeit des Impfens. Da die FSME-Aktion erst langsam im Anrollen ist, muss eben schnell eine angebliche Masern-Epidemie her.
"Masernwellen" treten immer wieder auf, sind eine Erscheinung der Natur und auch durch Massenimpfungen offensichtlich nicht zu verhindern. Bei den Komplikationsfällen sollten wir etwas genauer darauf achten, ob sie nicht eher das Ergebnis von symptomunterdrückenden Medikamenten als der Infektion sind. Auch sonstige Faktoren, die zu einer Komplikation beitragen können, sind durchaus untersuchenswert (wenn auch nicht für die "Masernvirenjäger").“
Und die Zeckenfrage: An der schon oft geschilderten Situation hat sich auch nicht wirklich etwas geändert : Nach wie vor geht von der ebenfalls durch die Zecken übertragenen Lyme-Borreliose eine weitaus größere Gefahr aus, als von der seltener auftretenden Früh-Sommer-Meningo-Enzephalitis (FSME). Pech nur, daß es gegen die Lyme-Krankheit keinen Impfstoff gibt, der man den zuvor verängstigten Menschen als medizinische Vollkaskoversicherung verkaufen kann.
Nun endlich kann bewiesen werden, was eigentlich keiner wirklich beweisen wollte: Die deutsche Frau „tickt“ nicht nur vollkommen anders, als der deutsche Mann, ihre Physiologie scheint auch grundverschieden von der anderer Frauen auf der Welt. Das zumindest ergibt eine interne Mitteilung, die ein Hersteller von Östrogenpräparaten an mehrere Tausend deutsche Gynäkologen versendet hat. Tenor der Mitteilung: Die Ergebnisse der Women´s Health Initiative - Studie wären für die deutsche Frauen nur von „sehr begrenzter Relevanz“
Zur Erinnerung:; Die Women´s Health Initiative - Studie hatte 2003 weltweit erhebliche Einbrüchen auf dem Gebiet der Hormonersatztherapie ausgelöst, nachdem man erkannte, dass die Gabe von Östrogen und Progestin das Risiko für einen Schlaganfall nach Wechseljahren deutlich erhöhte und Wahrscheinlichkeit einer Demenzerkrakung nahezu verdoppelte. Vom erhöhten Brust- und Gebärmutterkrebsrisiko wollen wir hier gar nicht reden.
Quelle dieser seltsamen Information war ein Fax des Chefarzts der Frauenklinik am Klinikum Aschaffenburg, Prof. Dr. Alexander T. Teichmann. Das Fax enthielt auch ein „Handout“ das Ärzte kopieren und an ihre Patienten weitergeben sollten. Anfangs hatte Professor Teichmann noch bestritten, Urheber der Mitteilung gewesen zu sein und den Schwarzen Peter an die Firma Schering weitergereicht, die zugab, die Botschaft ohne Wissen des Professors verbreitet zu haben. Offensichtlich hatte der Gynäkologe und Mitglied des Bundesverbandes der Frauenärzte Deutschlands plötzlich Angst vor der eigenen Meinung bekommen. Und damit hatte er ganz offensichtlich Erfolg: Denn wie ein Kollege, der Bremer Gesundheitswissenschaftler Professor Norbert Schmacke im März 2006 beklagte, verordnen deutsche Gynäkologen jährlich immer noch 34 Millionen Tagesdosen der umstrittenen Arzneimittel. Immer noch befürwortet ein Drittel der Ärzte die Hormonersatztherapie, und sogar 80 % halten deren Risiken für total überbewertet.
Risiken? Welche Risiken? Deutsch Frauen sind doch anders!