Gifte im Alltag und wie man sich dagegen schützt (2)

Gifte im Alltag und wie man sich dagegen schützt (2)

Viele namhafte Naturheilkundler sagen, dass die Medizin des 21. Jahrhunderts eine Entgiftungsmedizin sein müsste.

Um diese Generalaussage zu verstehen, möchten wir Sie mit den bekannten Informationen versorgen, die vielleicht auch für die Gesundheitsprofis unter den Lesern meiner Briefe von Interesse sind.

In seinem Buch „Gifte im Alltag“ (Taschenbuch Beck) beschäftigt sich Dr. Daunderer mit Giften, die uns in unserem täglichen Leben begleiten, mit ihren über lange Zeit oft verheerenden Wirkungen und vor allem, wie wir uns davor schützen können und was wir gegen bereits erfolgte Vergiftungen tun können. Der Ratgeber hilft, Umweltgiften auf die Spur zu kommen und sie zu meiden. Heute bekommen Sie Teil 2.

Ursachen einer chronischen Vergiftung erkennen

Die Ursachen akuter Vergiftung kann man durch Blut- und/oder Urinuntersuchungen bestimmen. Da bei chronischen Vergiftungen die Gifte nicht mehr ausgeschieden, sondern in Depots angereichert werden, führen diese Untersuchungen hier nicht weiter. Allergietests und Autoimmuntests sind dagegen positiv. Bei Obduktionen fand man in manchen Fällen mehr als Einhundert mal höhere Giftkonzentrationen im Gehirn als im Blut.

Wie sucht man nach den verursachenden Giften?

  1. Das Kiefer-Panorama-Röntgenbild machen: Es wird von der Krankenkasse bezahlt. Dort sieht man, welche Gifte in den letzen Jahrzehnten eingeatmet wurden, welche Gifte aus der Wohnung und welche aus Zahnfüllungen stammen. Es sind erste Hinweise. Bei einem Hirnherd im Kiefer-Panorama schließt sich an:
  2. Kernspin des Kopfes: Dort erkennt man, in welchen Hirnarealen Gifte eingelagert sind und den Hirnstoffwechsel stören. Metalle werden am besten erkannt, aber auch BSE-Herde usw. Metalleinlagerungen werden als helle bis weiße Flecken sichtbar, unter den Zähnen, im Bereich der Zunge, der Lippen, der Schleimhaut der Nasennebenhöhlen , der Augen, des Kehlkopfs, des Stammhirns, der Halsmuskulatur, des Klein- und Großhirns. Eiterherde sind als schwarze Flecken um die weißen Metallherde herum zu sehen. Lösemittel zeigen sich als dunkle Seen, Pestizide als helle, blumenkohlartige Gebilde, Formaldehyd als weißer Grieß. Die Art der psychischen und neurologischen Schäden durch Gifte lassen sich hier objektivieren. Die Art der vermuteten Gifte lässt sich exakt bestimmen durch:
  3. Sieben-Tages-Haut-Allergie-Test auf Wohn- und Zahngifte: Bei positiven Testergebnissen übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Giftentfernung und jede weitere notwendige Behandlung. Bei Allergien sollte man anschließen:
  4. Autoimmuntests (Hirn, Nerven, Gefäße, Schilddrüse, Leber, Niere, Rheuma): Sie lassen erkennen, welche Organe gefährdet sind. Ein positiver Autoimmuntest kann dem Ausbruch einer Erkrankung lange vorausgehen (z.B. bei Alzheimer) oder auch erst Jahre nach dem Ausbruch positiv werden (Rheuma).Autoimmunerkrankungen werden durch langjährige, nicht erkannte Allergien ausgelöst.
  5. Gewebeuntersuchungen: In Lipomen (harmlose Fettgeschwülste) lassen sich durch ein toxikologisches Labor alle fettlöslichen Alltagsgifte nachweisen. Tumoren, vor allem Krebsgeschwülste, reichern die auslösenden Alltagsgifte an. Sie sollten stets auch toxikologisch auf vorhandene Schadstoffe hin untersucht werden. (siehe auch Gesundheitsbriefe Krebs). Depots in Zähnen und Kiefer sind bei chronischer Schädigung durch eingeatmete Alltagstoxine bedeutsam. Die Entfernung der Herde führt zu wesentlicher Besserung und man kann mit diesem Material eine exakte toxikologische Diagnose stellen – wichtig für den Therapieplan und eventuelle Schadensersatzansprüche.
  6. PET-Nachweis toxischer Hirnschädigung: Das Positronen-Emissions-Tomogramm ist eine radioaktive Markierung eines gestörten Zuckerstoffwechsels im Gehirn. Man sieht, welches Gehirnareal schlecht oder gar nicht arbeitet. Je nach Gift ist es das Stirnhirn (Amalgam – Alzheimer) oder Seitengehirne (Lösemittel) oder es ist diffus (Dioxine)

Weitere Tests zur Klarheit:

Wenn die Vergiftungsursache herausgefunden wurde, kann man den Nachweis durch Mobilisationstests erbringen. Dabei leert man die Depots ohne Schaden, indem mobilisierte Gifte fest an eine Trägersubstanz gebunden und mit ihr zusammen ausgeschieden werden. Durch vielfache Anwendung der Tests unter ärztlicher Aufsicht, kann oftmals eine vollständige Entgiftung erfolgen.

DMPS-Test (Dimercaptopropansulfonat): DMPS, ein Schwefelsalz, wird gespritzt und entgiftet die Depots von Quecksilber und 15 weiteren Schwermetallen. Es wird über Urin und Stuhl ausgeschieden. Lebenswichtige Coenzyme wie Zink und Kupfer gehen dabei in geringsten Mengen (millionstel Gramm) verloren. Die Giftausscheidung wird im Urin und im dritten Stuhl gemessen. Bei Allergikern kann die wiederholte Anwendung selten zu leichten Hautreaktionen führen, die jedoch nach Absetzen von DMPS ohne Behandlung verschwinden. Wenige hohe Gaben in längeren Abständen allergisieren seltener als viele kleine Dosen (DMPS-Spritzen alle 6 bis 24 Wochen)

DMSA-Test (Dimercapto-Bernsteinsäure): DMSA scheidet organisches Quecksilber, Blei und Cadmium stärker aus als DMPS. Es wird alle 4 – 6 Wochen eingenommen (Säuglinge/Kleinkinder 100 mg, Schulkinder und Erwachsene 200 – 400 mg), Magenempfindliche sollten es nicht nüchtern nehmen. Im 3. Stuhl nach der Einnahme wird in einem toxikologischen Labor die Leberausscheidung gemessen mit Nachweis aller gewünschten Metalle im Vergleich zum 1. Stuhl.

Organische Metallverbindungen wie Blei oder Quecksilber können mit den Metallsalzbildnern DMPS und DMSA zum Teil auch aus dem Gehirn geholt werden. DMSA darf bei Multipler Sklerose nicht verabreicht werden, doch darf man hier zur Hirnentgiftung DMPS einatmen

Kohle-Mobilisations-Test: Durch eine Nulldiät (Fasten mit viel Trinken) kann ein Teil der fettlöslichen Gifte – vor allem Lösemittel und Dioxine, aber auch andere Gifte aus der Leber ausgeschieden werden. Damit die gelösten Toxine nicht über den Darm zurück in den Körper gelangen, werden 9 Teile Medizinalkohle und 1 Teil Paraffinöl gemischt und als Bindemittel eingenommen, 3 mal 1 Teelöffel bis 3 mal 1 Esslöffel voll, je nach Verstopfungsneigung. Zunächst nimmt man das Bindemittel allein solange ein, bis der Stuhl schwarz ist. Erst dann beginnt das Fasten und es muss soviel Flüssigkeit getrunken werden, bis der Urin wasserklar ist, am besten hält man 3 Tage lang durch. Bei Schwindel oder Schwächegefühlen den Test sofort abbrechen.

Durch Wiederholungen alle 2 Wochen wird langsam auch das Hirn entgiftet.

Diese Fettentgiftung ist nur sinnvoll, wenn sicher keine Gifte mehr aufgenommen werden.

Kaugummitest: Er dient zur Abklärung, ob eine Giftentfernung notwendig ist Dieser Test weist eine erhöhte Konzentration von Quecksilber, Palladium, Nickel und anderen giftigen Zahnmaterialien im Speichel nach intensivem Kauen nach. Vorgehensweise: Nüchtern 10 Minuten lang zuckerfreien Kaugummi intensiv kauen, danach 10 ml Speichel sammeln und an ein toxikologisches Labor einsenden.

Nachweis von Alltags-Giftquellen

Hausstaubuntersuchung: Man nimmt Uralt-Hausstaub von schwer zugänglichen Stellen (auf oder unter den Schränken, in Fußbodenritzen...), um langjährige Belastungen festzustellen (z.B. Lösemittel, Metalle...) und man nimmt frischen Staub für aktuelle Einwirkungen. Der Staub darf nur gekehrt, nicht gesaugt werden (der Staubsauger trennt Lösemittel, Metalle und Staub).

Kohlesammler sind Aktivkohle-Prüfröhrchen, die man 8 Tage lang auf den Boden stellt, um aktuelle Belastungen der Atemluft durch flüchtige Substanzen (Formaldehyd, Lösemittel...) zu messen. Sie sind von toxikologischen Labors erhältlich.

Spätfolgen der Alltagsgifte

Diese Gifte wirken nicht nach einer einfachen Dosis-Wirkungs-Beziehung, sondern nach langer Latenzzeit nach dem Alles-oder-Nichts-Gesetz durch ihre allergisierende Wirkung. Eine Allergie wird gefördert durch:

Je nach Fettlöslichkeit reichern sich Gifte in Gehirn, Knochen, Niere, Leber und anderen Organen an Eingeatmet gelangen sie unverändert in Gehirn und Kieferknochen. Durch Stress, Gewichtsverlust und Medikamente werden Gifte aus den Speicherorganen freigesetzt.

Bei Quecksilber (Amalgam) und Gold konnte man als erstes nachweisen, dass sie bei gesunden Ratten Autoimmunkrankheiten auslösen.

Bis zu weiteren Nachweisen muss man davon ausgehen, dass Zahngifte und Müllverbrennungsanlagen die Hauptquellen für Allergien und Autoimmunkrankheiten sind wie: Rheuma, MS, Diabetes, Hepatitis, Niereninsuffizienz, Schilddrüsenerkrankungen, Muskelerkrankungen, perniziöse Anämie, Lungenerkrankungen, Schuppenflechte, Herzerkrankungen, Unfruchtbarkeit usw.

Je länger eine Person den Umweltgiften ausgesetzt ist, desto höher ist die Rate der Autoimmunkrankheiten. Bei den über 60jährigen liegt sie um 40% höher als bei 30jährigen.

Bei akuten Vergiftungen lässt sich das verursachende Toxin in Blut, Urin oder Haaren finden, bei chronischen Vergiftungen kann man es in den Speicherorganen untersuchen, bei Umweltgiften nur an der Quelle messen.

Bei Hunderten von Patienten mit nachgewiesenen Umweltvergiftungen (per Langzeit-Epicutantests) stellte Dr. Daunderer fest, dass im Test nach 7 Tagen zu 95% eine Allergie positiv war und zusätzlich meist das vorher identifizierte Gift auch zu Hautreaktionen führte.

Amalgam fördert eine Allergie auf Umweltgifte!

Dem Nachweis sollte die Behandlung der Ursache folgen. Wenn die für Umweltgifte typische Allergie nachgewiesen wurde kommt es nur dann zur Besserung, wenn der Grenzwert für das Gift Null ist. Giftherde in Zahnwurzeln müssen operativ entfernt werden.

Therapie der Vergiftungen:

Giftvermeidung ist die einzige Therapie.

Alltagsvergifteten kann nur ein Arzt helfen, der

Entgiftung durch Speicherentleerung

Bei chronisch Vergifteten dosiert man Gegengifte niedrig und gibt sie in großen Abständen, nur so kommt es zu wirklicher Giftausscheidung, eine Blutentgiftung ist wertlos. Die ausgeschiedenen Toxine werden in Stuhl und Urin nachgewiesen , nachdem vorher der Ausgangswert festgestellt wurde.

Schnellste Wirkung fürs Gehirn: 6 mal Schnüffeln von DMPS mit Messung der Ausscheidung im 3. Stuhl nach dem Schnüffeln. Die Vorgehensweise wird im Buch beschrieben. DMPS-Schnüffeln hilft besonders gut bei Gedächtnisstörungen, Hirnleistungsstörungen und Depressionen . Es ist erst dann sinnvoll, wenn vorher alle Metalle aus dem Mund entfernt wurden.

Medizinalkohle ist das älteste und wichtigste Gegengift in der klinischen Toxikologie. Sie bindet fast alle wasserlöslichen und fettlöslichen Gifte, leider auch die Vitamine, nicht jedoch Elektrolyte. Sie vermag nicht die Zellen zu entgiften, dafür ist sie die einzige Substanz, die auch schwerste Allergiker lebenslang gefahrlos einsetzen können. Medizinalkohle unterbindet den heteropathischen Kreislauf, d.h. Gifte aus der Leber gelangen nicht mehr über den Darm ins Blut zurück.

Anwendung: Bei allen Giften in Salzform, als Metalle, Lösemittel, Bakterien, Viren, Amalgam beim Ausbohren, bei chronischen Amalgamvergiftungen, allen chronischen Vergiftungen mit Leberausscheidung, bei den Holzgiften Pentachlorphenol, Lindan, Dichlofluanid, bei den Wohngiften Pyrethroide, Toluol, Benzol, Lösemittel, Lacke...

Achtung: Medizinalkohle bindet für 3 Tage alle geschluckten Medikamente.

Dosierung: 1 mal wöchentlich 10 Gramm

Selbst bei täglichem Einsatz über 1 Jahr bei einer schweren Dioxinvergiftung traten keine Mangelerscheinungen auf.