Mein heutiger Gesundheitsbrief beschäftigt sich mit Zink. Zink wird von unserem Körper als Spurenelement benötigt und hat viele wichtige Funktionen zu erfüllen. Deutschland gilt als Zinkmangelgebiet. Doch lesen Sie einfach weiter:
Zink, Eisen und Fluor machen den größten Teil des Körperbestands von 10 g Spurenelementen aus, was auf die enorme Wichtigkeit dieser Elemente hinweist. Bereits 1869 wurde bei Experimenten mit Mikroben offenbar, dass Zink deren Wachstum positiv beeinflusste.
1939 entdeckte man das erste zinkhaltige Enzym, heute kennt die Forschung mehr als 300 Enzyme im Körper, die Zink als aktivierendes Element enthalten. Laut WHO (Welt-Gesundheits-Organisation) gehört Zink zu den Haupt-Mangelelementen. Nur die Hälfte der Deutschen bekommt genügend Zink. Es wird für alle Zellen des Organismus benötigt und ist Bestandteil aller Pflanzen und Tiere.
Zink wird in Gehirn und Zentralnervensystem in Pools gespeichert. Es gibt kaum ein wichtiges Krankheitsbild, bei dem Störungen im Zink-Haushalt nicht beteiligt sind. Dieses Spurenelement ist ein Multitalent, ein wichtiger Schwermetall-Gegenspieler und ein wirksames Antioxidans.
Schutzwirkung: Zink schützt die Körperzellen vor Schädigungen durch freie Radikale. Es hilft somit gegen das Altern und wirkt Krebs vorbeugend. Es schützt ebenfalls vor Schwermetall-Vergiftungen durch Cadmium, Blei, Nickel und Quecksilber, die sonst die Stelle des Zinks (bei Mangel) in den Enzymen einnehmen und dann zu Fehlfunktionen führen. Schwermetalle können außerdem selbst zellschädigende Radikalreaktionen auslösen. Zink schützt Zellen und DNS (Erbsubstanz) vor Oxidationsschäden und steckt in 2000 zinkabhängigen Faktoren zum Ablesen der Gene. Es fördert die Ausscheidung von Aluminium und verringert dessen toxische Wirkung.
Immunsystem: Zink reguliert die Immunabwehr und wirkt auch direkt Viren tötend. Deshalb wird besonders bei viralen Infekten die Gabe von Zink empfohlen.
Hormonstoffwechsel: Zink hat bedeutenden Anteil am Stoffwechsel der Geschlechtshormone, der Schilddrüsenhormone, der Wachstumshormone, der Prostaglandine und des Insulins.
Enzym- Funktionen: Zink wirkt am Aufbau zahlreicher Enzyme mit und kann sowohl beschleunigend als auch hemmend in Stoffwechselvorgänge eingreifen. Die Freisetzung von Nervenbotenstoffen wird von Zink mitbestimmt. Der Auf- und Abbau der Nukleinsäuren (RNS, DNS) ist zinkabhängig, es ist wichtig für die Zellteilung. Bei Mangel kommt es zu ungenügender Aktivität des Enzyms Carboanhydrase, damit wird der Säure-Basen-Haushalt gestört, es kommt zu vermehrter Natrium- und Wassereinlagerung. Die eiweißspaltenden Carboxipeptidasen in Zwölffingerdarm, Nieren und Milz leiden ebenso unter Zinkmangel wie die Alkoholdehydrogenase, die Alkohol oxidativ abbaut.
Zink ist der Eiweißstoffwechselmanager, es wirkt am Eiweißaufbau für neue Zellen und Botenstoffe mit.
Um Zinkmangel vorzubeugen, empfiehlt die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) für Frauen täglich 12 mg, in der Schwangerschaft 20 mg , während der Stillzeit 25 mg und für Männer 15 mg pro Tag. Bei Kinderwunsch sollte die tägliche Zinkzufuhr über einen längeren Zeitraum 15 – 30 mg täglich betragen, bei Mangel kann der gesamte Sexualhormon-Haushalt bis zur Zeugungsunfähigkeit gestört sein. Tatsächlich recherchierte die VERA-Studie, dass die durchschnittliche Aufnahme pro Tag bei Frauen 9,65 mg und bei Männern 11,2 mg beträgt In unserem Land haben wir eindeutig eine Unterversorgung, zumal Risiko-Gruppen bei der Studie gar nicht erfasst wurden.
Natürliche Zinkquellen: Innereien, Rindfleisch, Milch, Vollkornprodukte, Weizenkeime, Bierhefe, Sesam, Mandeln, Erdnüsse, Kürbiskerne, Heringe, Austern, Pilze, grüne Blattgemüse, Kohl, Tomaten, Orangen, Pfirsiche. Besonders zinkreich pro 100g ist Leber (6-8 mg), Austern (bis zu 85 mg)), Muscheln (27 mg), Linsen, Erbsen, Vollkorn, Haferflocken (4-5mg), weiße Bohnen, Fleisch, Weizenkleie, Nüsse (3-4mg), Vollkornbrot, Vollreis, Eier (2 mg).
Wichtig: Zink aus tierischen Lebensmitteln wird zu 30 – 40% aufgenommen, aus Pflanzen nur zu 5 – 10%. In Kartoffeln, Äpfeln, Möhren, Gurken, Spargel und Kohlrabi sitzt das meiste Zink direkt unter der Schale (evtl. nur gut waschen und abreiben statt schälen). Weißmehl hat nur noch 20% des Zinks von Vollkornmehl. Rohes Vollkorn (Müsli) enthält Phytinsäure, die das Zink an sich binden kann. Eiweiße aus tierischer Nahrung erhöhen wiederum die Zinkaufnahme (z.B. Müsli mit Joghurt, Brot mit Käse, Pfannkuchen mit Ei...). Auch Phosphorsäure , besonders in Fast Food und Cola, beeinträchtigt die Zinkverwertung.
In der Praxis werden Zinkmangelzustände häufig beobachtet und gemessen.
Im nächsten Gesundheitsbrief mit dem Titel "Zink - Die Anwendung bei Gesundheitsstörungen" werden Sie erfahren, bei welchen Gesundheitsproblemen man Zink erfolgreich einsetzen kann.