Gentechnik im Ackerbau: Das Erbgut wird gezielt verändert

Das grün-weiße Logo „ohne Gentechnik“ hat es geschafft, innerhalb von wenigen Jahren sehr bekannt zu werden. Die Verbraucher achten darauf. „80 Prozent der Milch wird so erzeugt“, sagte Christoph Zimmer vom Verband Lebensmittel ohne Gentechnik während der Diskussionsrunde beim Vortrag „Neue Gentechnik“. „Eier ohne dieses Logo sind in Deutschland praktisch unverkäuflich geworden.“ Doch neue Verfahren in der Gentechnik bringen neue Herausforderungen – nicht nur der Politikwechsel in den USA vor einem Jahr, der den Gentechnik-Befürwortern ganz neue Möglichkeiten eröffnet.

Ein Eiweiß ersetzt das andere

Dr. Eva Gelinsky, promovierte Agrarwissenschaftlerin, referierte im Rokokosaal im Schloss Kirchberg auf Einladung des Bündnisses Gentechnikfreies Hohenlohe und der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall (BESH) über neue Gentechnologien, die in der Pflanzenzüchtung eingesetzt werden sollen. Dabei stand zunächst die Zellbiologie im Mittelpunkt, um überhaupt verstehen zu können, wo die Züchter ansetzen.

Diese wissenschaftlichen Details von Veränderungen im Erbgut erforderten Fachkenntnis. Als Gelinsky nach 20 Minuten in die Runde schaute und sich erkundigte, ob es dazu Fragen geben würde, herrschte bei den 30 Besuchern Schweigen. Doch auch wenn man nicht alles verstanden hatte, so wurde klar: Es werden gezielt Veränderungen im Erbgut vorgenommen, indem Bauteile entnommen und durch andere Proteine (Eiweiße) ersetzt werden. Dies kann dann zum Beispiel dazu führen, dass Pflanzen widerstandsfähig gegen bestimmte Krankheiten werden.

Das ist nicht grundsätzlich neu. Neu ist die Vorgehensweise, die zum Beispiel CRISPR abgekürzt wird. Dabei handelt es sich um eine biochemische Methode, um die DNA gezielt zu schneiden und zu verändern. Mit diesem System können Gene eingefügt, entfernt oder ausgeschaltet werden. „Das funktioniert ganz gut, aber eben auch nicht perfekt“, warnte die 45-Jährige.

Risiko für Allergien

Erst im Jahr 2012 wurde diese neue Gentechnik erstmals wissenschaftlich beschrieben. Doch es laufen bereits die ersten Feldversuche mit veränderten Pflanzen – ein Tempo in der Pflanzenzüchtung, das früher unvorstellbar war. Deshalb schaue man die Risiken gar nicht genau an. „Man ist zufrieden, wenn es funktioniert“, so Gelinsky. Risiken seien zum Beispiel Veränderungen in den gezüchteten Pflanzen, die Allergien beim Menschen hervorrufen können.

Ob CRISPR in der EU zugelassen wird, hängt von der Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs ab. Zum laufenden Verfahren gab es am 18. Januar eine erste Stellungnahme. Noch sind viele Detailfragen offen, klar scheint aber: CRISPR wird als gentechnische Veränderung eingestuft. „Nun wird es voraussichtlich nicht auf die wissenschaftliche Entwicklung ankommen, sondern es wird eine politische Entscheidung geben“, vermutet Gelinsky. In den USA gibt es im Gegensatz zur EU keine entsprechende Gesetzgebung. „Vorgänger-Präsident Barack Obama hatte versucht, genauer drauf zu schauen. Das hat Donald Trump gestoppt.“

Dies betrifft zum Beispiel den Cibus-Raps. Er ist resistent gegen bestimmte Pflanzenschutzmittel, in Deutschland verhindert eine Klage seinen Anbau. In der Pipeline der Züchter sind außerdem Kartoffeln, die bei niedrigeren Temperaturen gelagert werden können, und trockenheitsresistenter Mais. In der Tierwelt wird beispielsweise an Kühen gezüchtet, die ohne Hörner auf die Welt kommen, und an Schweinen, die ein verdoppeltes Muskelwachstum haben.

Alternativen vernachlässigt

„Die Politik setzt auf die Biotechnologie“, fasste Gelinsky zusammen. „Dabei vernachlässigt sie Alternativmodelle, die ihre Berechtigung haben.“ Forschungen hätten gezeigt, dass nur 30 Prozent des Pflanzenertrags von der Genetik abhängen. „Viel wichtiger ist: Wie reagieren die Pflanzen auf die Verhältnisse auf dem Acker? Vorteile bringen Vielfalt auf dem Acker und Mischverfahren.“ Für die Landwirte wird die neue Gentechnik auf jeden Fall einen zusätzlichen Aufwand bringen. Wollen sie weiterhin ihre Ware als „gentechnikfrei“ deklarieren, müssen sie nachweisen, dass dies so ist – auch wenn sie selbst überhaupt kein Interesse an CRISPR und Co. haben.

Dr. Gelinsky arbeitet unter anderem für die Interessengemeinschaft gentechnikfreies Saatgut in der Schweiz, in Deutschland und Österreich. In der Diskussion kam die Frage auf, was jeder Einzelne tun kann. Gelinsky empfahl, informiert zu sein und andere zu informieren. Ferner helfe es, in Gruppen zusammenzuarbeiten, auch einmal auf die Straße zu gehen und sich zu positionieren. Außerdem könne man bei Saatgut- und Futtermittelhändlern nach Detailinformationen zu ihren Produkten fragen.

Besonders eindringlich war für Gelinsky der Besuch der Messe Biofach in Nürnberg in der vergangenen Woche. Bayerische Biolandwirte würden nur ein bis fünf Prozent biologisch erzeugtes Saatgut verwenden. Beim Rest handelt es sich um konventionell erzeugtes Saatgut, das biologisch weiterverarbeitet wird. Dieser Markt wird aber von den großen Saatgutherstellern beherrscht, die teilweise mit gentechnisch veränderten Pflanzen arbeiten.

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