Das silberweiß-bläulich glänzende Schwermetall Chrom (chem.: Cr) fällt nicht nur durch eine Reihe außergewöhnlicher Eigenschaften auf, sondern auch durch eine wohl einmalige Geschichte.
Während mit Chromsalzen imprägnierte Waffen unter der Herrschaft Yìng Zhèngs in China um 200 v.C. bereits für militärische Erfolge sorgten, war das Element in Europa noch völlig unbekannt.
Erst im 18. Jahrhundert entdeckte Johann Gottlob Lehmann ein Mineral, das er für eine Blei-Eisen-Selen-Verbindung hielt und aufgrund seiner auffälligen orangeroten Färbung Rotbleierz nannte. Wenige Jahre später fand auch Peter Simon Pallas ein rotes Mineral.
Da seine Struktur und Farbe ihn an Safranfäden erinnerten, gab er ihm in Anlehnung an den griechischen Begriff „krókos“ / „Safran“ den Namen Krokoit. Dieses Material diente vornehmlich als Ausgangsstoff für Farben.
Erst rund 30 Jahre danach gelang es dem französischen Apotheker und Chemiker Louis-Nicolas Vauquelin schließlich, aus Krokoit Chrom(III)-oxid zu gewinnen und daraus ein Element zu reduzieren. Auch bei diesem stand die faszinierende Tönung Pate für eine neue Bezeichnung: aus dem griechischen „chróma“ für „Farbe“ wurde „Chrom“.
Bis Ende des 20. Jahrhunderts verwendete man es weiterhin hauptsächlich als Farbpigment und Gerbstoff; erst danach kam es als äußerst hitze- und korrosionsbeständiger Werkstoff in der Metallverarbeitung zum Einsatz.
Mit lediglich 1,7 mg ist das Spurenelement Chrom im menschlichen Körper vergleichsweise gering vertreten. Dennoch erfüllt es hier eine Reihe lebenswichtiger Aufgaben, zu denen
gehören.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung schätzt eine angemessene Chromzufuhr wie folgt ein:
Im Laufe des Lebens wird Chrom vor allem in Milz, Leber, und Knochen sowie im Fett- und Muskelgewebe gespeichert; mit zunehmendem Alter werden diese Speicher allmählich immer weiter geleert. Man geht davon aus, dass das Leeren der Speicher im Laufe der Jahre auch für den Altersdiabetes verantwortlich ist.
Industrieländer sind durch
potenzielle Chrommangelgebiete. Nahrungsmittel wie
weisen jedoch einen vergleichsweise hohen Chromgehalt auf und sind daher eine ideale Ergänzung des Speiseplans.
Der Körper kann Chrom am besten aufnehmen, wenn es an Pikolina oder Niacin gebunden ist; daher sind Chrompikolinate und Chrompolynikotinate optimale Darreichungsformen.
Im Gegensatz dazu können
die Aufnahme von Chrom behindern und sollten daher zeitversetzt im Abstand von zwei bis drei Stunden eingenommen werden.
Da das oft unpraktisch ist, kann die Dosierung von Nahrungsergänzungen im Zweifel gern 20% höher ausfallen.
Neben der bereits angesprochenen Unterversorgung durch Lebensmittel kommen für einen Chrommangel zusätzlich
als begünstigende Faktoren in Frage. Welche Folgen ein Chrommangel für den Körper hat, ist derzeit noch nicht ausreichend erforscht; als typische Symptome werden jedoch
genannt. Ob hierbei tatsächlich ein Chrommangel vorliegt, kann ausschließlich über Haaranalysen ermittelt werden.
Eine Überdosierung durch das dreiwertige Chrom in Nahrungsmitteln sowie in Nahrungsergänzungsmitteln ist so gut wie ausgeschlossen; selbst beim Verzehr stark chromhaltiger Speisen kann kein Chromüberschuss entstehen.
Zu Vergiftungen kommt es nur durch sechswertiges Chrom - das aber in Nahrungsergänzungsmitteln nicht verwendet werden darf - wie es beispielsweise in Färber- und Gerbereien sowie bei der Herstellung von Zement und Holzschutzmitteln zum Einsatz kommt.
Die dabei freigesetzten Chromdämpfe gelangen über die Atemwege oder den Magen-Darm-Trakt in den Körper und können Vergiftungserscheinungen wie
auslösen.