Heute möchte ich Ihnen weitere Informationen zu unserem neuen Produkt Weidenrinde schicken und noch einmal kurz auf das Sonderangebot Krillöl verweisen:
Bisher haben wir Ihnen Krillöl in einer – aus unserer Sicht – wenig umweltfreundlichen Verpackung geliefert: Geblistert. Ab sofort wird Krillöl wie sonst alle unsere Produkte in einer neuen Verpackung geliefert: Ab sofort nicht mehr in Blistern sondern umweltfreundlicher in der Kunststoffdose.
Salicin wird im Körper, wie auch die Acetylsalicylsäure, zu Salicylsäure umgewandelt. Die maximale Salicylsäure-Konzentration im Blut wird beim Menschen nach 2 Stunden erreicht.
Untersuchungen von Steinegger haben gezeigt, dass Salicin weder durch den Speichel noch durch den sauren pH-Wert des Magens gespalten werden kann. Das intakte Glucosid scheint demnach den Magen unverändert zu verlassen.
Salicin wird zunächst durch Glucosidasen im Darm in Salicylalkohol (Saligenin) und Glucose gespalten und anschließend im Blut und insbesondere der Leber zu Salicylsäure oxidiert.
Der aktive Inhaltsstoff Salicylsäure bewirkt, dass die Entstehung entzündungsfördernder Gewebshormone (Prostaglandine) gehemmt wird.
Da die Umwandlung des Salicins langsam verläuft, setzt die Wirkung zwar erst später ein, hält aber dafür länger an als synthetisch hergestellte Acetylsalicylsäure. Diese späte Umwandlung trägt außerdem zu einer besseren gastrointestinalen Verträglichkeit im Vergleich zu synthetischer Acetylsalicylsäure (ASS, Aspirin) bei.
Neuere Untersuchungen legen nahe, dass die schmerz- und entzündungshemmende Wirkung nicht alleine auf dem Gehalt an Salicin beruht. Schmid et al. (2001) berechneten, dass die Area under the curve (AUC; Maß für die Bioverfügbarkeit) der Salicylsäurederivate nach Einnahme von Weidenrindenextrakt (240 mg Salicin) bioäquivalent zur AUC nach Einnahme von 87 mg Acetylsalicylsäure ist d.h. die erzielbaren Salicylsäure-Plasmaspiegel nach der Einnahme von Weidenrindenextrakt für eine relevante schmerzlindernde Wirkung kaum ausreichen. Daher wird vermutet, dass der klinischen Wirkung andere Inhaltsstoffe als nur Salicin zugrunde liegen. Wahrscheinlich ist es die synergistische Wirkung der verschiedenen polyphenolischen Substanzen und Flavonoide, die schmerzlindernd und entzündungshemmend wirken. Die in der Weidenrinde vorhandenen Flavonoide wirken nicht nur antioxidativ, sondern hemmen auch die Lipoxygenase und Hyaluronidase. Die Lipoxygenase ist an der Bildung von Leukotrienen beteiligt und spielt somit bei chronischen Entzündungsreaktionen eine Rolle. Hyaluronidasen ermöglichen durch Bindegewebsabbau eine Ausbreitung der Entzündung.
1984 bewertete die Kommission E des ehemaligen Bundesgesundheitsamtes die Weidenrinde positiv. Für die Rinde wurde ein Gesamt-Salicingehalt von 1% gefordert.
1991 wurde die Monographie der Weidenrinde (Salicis cortex) in das Deutsche Arzneibuch (DAB 10) aufgenommen. Nach dem DAB besteht Weidenrinde aus der im Frühjahr gesammelten, ganzen, geschnittenen oder gepulverten, getrockneten Rinde junger Zweige von Salix purpurea L., Salix daphnoides Villars oder anderen Salix-Arten, die dem geforderten Gehalt von 1% Gesamt-Salicin entsprechen.
1997 wurde die Monographie der Kommission E durch die Europäische Monographie der European Scientific Cooperative on Phytotherapy (ESCOP) aktualisiert und bestätigt. Nach der aktuellen Monographie des europäischen Arzneibuchs besteht Salicis cortex aus der ganzen oder geschnittenen, getrockneten Rinde junger Zweige oder aus getrockneten Stücken junger Zweige einer Vielzahl von Arten der Gattung Salix, die Salix purpurea L., Salix daphnoides Villars und Salix fragilis L. einschließen und den geforderten Gesamt-Salicingehalt von 1,5% aufweisen.
Es liegen kontrollierte klinische Studien zu Weidenrindenextrakten vor, die eine Wirksamkeit bei Rückenschmerzen zeigen.
Eine auf 120 mg oder 240 mg Salicin standardisierte Tagesdosis ist signifikant wirksamer als ein Placebo in Bezug auf die Schmerzreduktion und den Gebrauch des Schmerzmittels Tramadol als Notfallmedikation. Chrubasik et al. (2000) fanden in einer 4-wöchigen randomisierten, placebo-kontrollierten Doppelblindstudie mit 210 Patienten zeit- und dosisabhängige schmerzhemmende Effekte. In der letzten Therapiewoche waren 39 % der Patienten unter 240 mg Weidenrindenextrakt schmerzfrei und 21 % der Patienten unter 120 mg Weidenrindenextrakt, hingegen nur 6 % in der Placebogruppe. Auch der Gebrauch von Tramadol als Notfallmedikation bei sehr starken Schmerzen war bei den Patienten, die Weidenrindenextrakt erhielten, nach einer Woche signifikant geringer als unter Placebo (4 und 14 % vs. 47 %).
2001 verglichen Chrubasik et al. in einer randomisierten, kontrollierten Studie die Wirksamkeit eines standardisierten Weidenrindenextraktes mit dem mittlerweile vom Markt genommenen COX2- Inhibitor Rofecoxib (Vioxx®) bei chronischen Rückenschmerzen. 228 Patienten nahmen über vier Wochen täglich entweder standardisierten Weidenrindenextrakt (240 mg Salicin) oder 12,5 mg Rofecoxib ein. Hauptzielkriterium war die Veränderungen des modifizierten Arhus-Schmerzindex zu beobachten. Bei den Patienten der Weidenrindengruppe war eine Verbesserung um 21 %, bei den Patienten der Rofecoxib-Gruppe eine Verbesserung um 22 % zu beobachten d.h. beide Substanzen verbesserten den globalen Schmerzscore gleichwertig um über ein Drittel. In diesem Zusammenhang zu berücksichtigen ist auch das hohe Risiko für das Auftreten von Nebenwirkungen bei der Einnahme synthetischer Schmerzmittel im Vergleich zu Weidenrinde. Magen-Darmbeschwerden, Bluthoch-druck, Störungen der Blutbildung, erhöhte Leberwerte, Schwindel oder Müdigkeit sind bei langfristiger Einnahme synthetischer Schmerzmittel keine Seltenheit.
Viele ältere Patienten leiden an der degenerativen Gelenkerkrankung Arthrose. Die medikamentöse Therapie kann leider nur eine Symptomlinderung bewirken. Am häufigsten werden Analgetika (z.B. Paracetamol) und nichtsteroidale Antirheumatika (z.B. Diclofenac) eingesetzt.
In einer Studie stellten Beer et al. (2008) bei Patienten mit einer Arthrose des Knie- oder Hüftgelenks nach einer 6-wöchigen Behandlung eine vergleichbare Wirkung von Weidenrindenextrakt und einer konventionellen antirheumatischen Therapie fest.
Je 39 Patienten erhielten in einer randomisierten, placebokontrollierten Doppelblindstudie von Schmid et al. (2000) über 14 Tage entweder Weidenrindenextrakt (240 mg Salicin pro Tag) oder Placebo. Am Ende der zweiwöchigen Behandlungsphase wurde in der Weidenrindengruppe eine Verringerung des WOMAC-Schmerzscores um 14 % gegenüber dem Ausgangswert festgestellt. In der Placebogruppe war ein Anstieg um 2 % zu verzeichnen. Die in dieser Studie belegte analgetische Wirksamkeit der Weidenrinde ist statistisch signifikant, allerdings ist der Therapieeffekt nicht sehr groß. Dieses mag auch durch die für Arthrose sehr kurze Therapiedauer von zwei Wochen zu erklären sein.
Biegert et al. untersuchten 2004 die Wirksamkeit von Weiderindenextrakt (240 mg Salicin/Tag) gegenüber Diclofenac (100 mg/Tag) und Placebo bei ambulanten Patienten mit Hüft- oder Kniearthrose über sechs Wochen. Während der sechswöchigen Studienphase erfuhren die Patienten der Weidenrinden-Gruppe eine Verbesserung um 16,7%, verglichen mit einer Verbesserung 46,9% unter Diclofenac und 10 % unter Placebo. Der Weidenrindenextrakt zeigte eine gute Verträglichkeit und wesentlich weniger Nebenwirkungen als Diclofenac. In der Weidenrinde-Gruppe wurden 38 unerwünschte Ereignisse dokumentiert, in der Diclofenacgruppe 84 und in der Placebogruppe 51. Knapp 50 % der Patienten der Diclofenacgruppe berichteten über gastrointestinale Beschwerden. Weiterhin waren Veränderungen im roten Blutbild und eine Erhöhung der Leberwerte in der Diclofenacgruppe statistisch auffällig.
Die Weide (Salix) zählt zu den ältesten Arzneipflanzen Europas. Bereits in der Antike empfahl Hippokrates Extrakte aus der Weidenrinde (Salicis cortex) bei Schmerzen und Fieber. Auch Plinius, Dioskurides und Galen beschrieben verschiedene medizinische Anwendungen der Rinde.
Die Entdeckung ihres Wirkstoffes Salicin im 19. Jahrhundert führte rasch zur Entwicklung synthetischer Schmerzmittel (Acetylsalicylsäure (ASS)). Mit dem Siegeszug synthetischer Schmerzmittel verlor die Weidenrinde therapeutisch an Bedeutung. Erst in den letzten Jahren rückte sie im Rahmen der modernen Phytotherapie wieder verstärkt in den Fokus des wissenschaftlichen Interesses. Anwendung findet die Weidenrinde heutzutage bei leichten fieberhaften Erkältungs- und Infektionskrankheiten, akuten und chronischen rheumatischen Beschwerden, Kopfschmerzen und bei durch Entzündungen bedingten Schmerzen.
Weidenrinde ist weniger stark und weniger reich an Nebenwirkungen im Vergleich zu Acetylsalicylsäure (ASS). Bei einer Allergie gegen Salicylate (ASS, Aspirin), in Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Kindern darf Weidenrindenextrakt nicht angewendet werden.
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