Erhöhte Homocystein-Werte und Osteoporose (3)

Erhöhte Homocystein-Werte und Osteoporose (3)

Unser Thema lautet: Zusammenhänge zwischen Homocystein-Werten und Osteoporose. Heute folgt Teil 3 und damit zugleich das Ende zu diesem Thema: Die Teile 1 und zwei finden Sie im Archiv der Gesundheitsbriefe:

Erhöhte Homocystein-Werte und Osteoporose (1)

Erhöhte Homocystein-Werte und Osteoporose (2)

Frauen sind stärker von Osteoporose betroffen

Frauen sind von der Osteoporose stärker betroffen als Männer, da ihr Stoffwechsel in den Wechseljahren eine starke hormonelle Veränderung durchmacht. Dies ist die Typ 1-Osteoporose und hängt mit der verringerten Hormonproduktion nach den Wechseljahren zusammen. Beim Typ 1 verliert der schwammartige Teil der Knochen - die Spongiosa - einen  Teil seiner Masse und wird dadurch brüchig. Die häufigsten Beschwerden treten dabei an der Wirbelsäule auf, wo die Wirbelkörper zusammensacken oder brechen.

Die Typ 2-Osteoporose tritt fast immer erst nach dem siebzigsten Lebensjahr auf. Durch die Unterversorgung mit Kalzium und Vitamin D3 - seit einiger Zeit weiß man, dass auch Vitamin K beteiligt ist - dünnt der kompakte Teil des Knochens aus (Kompakta). Als Folge davon entstehen bei geringer Belastung oder einem an sich harmlosen Sturz Knochenbrüche, vor allem am Oberschenkelhals, am Unterarm und an den Handgelenken. Diese Form der Osteoporose betrifft zunehmend auch die Männer.

Die Osteoporose ist keine akute Erkrankung, sie entwickelt sich vielmehr über einen längeren Zeitraum. Typische Frühsymptome sind nicht bekannt, da die Krankheitsursache, also die Verringerung der Knochendichte, nicht mit konkreten und spezifischen Beschwerden verbunden ist.
Die große Gefahr dieser Erkrankung liegt in den drohenden Knochenbrüchen, die schmerzhaft und langwierig verlaufen können. Doch bevor es so weit kommt, klagen Patienten mitunter bereits über folgende Symptome von Osteoporose:

Osteoporose ist zwar nicht heilbar, kann aber durch einen gesunden Lebensstil und ausreichend Bewegung vermieden oder hinausgezögert werden. Auch muss nicht jedes der oben erwähnten Symptome unbedingt auf eine Osteoporose hinweisen - beim leisesten Verdacht sollten Sie aber dennoch einen Arzt aufsuchen.

Mehr Knochenbrüche bei hohem Homocystein-Spiegel

Zwei umfangreiche niederländische Studien, die europaweite Amsterdamer “Longitudinal Aging Study” und die “Rotterdam Studie” des Erasmus Medical Center, weisen einen eindeutigen Zusammenhang zwischen erhöhtem Homocystein-Spiegel und Knochenschwund nach. In den Blickpunkt aufgeschlossener Ärzte und Heilpraktiker rutschen bei Osteoporose immer mehr erhöhte Homocysteinwerte.

Homocystein und Osteoporose - eine bedrohliche Kombination

Bei beiden Untersuchungen handelt es sich um Langzeitstudien: Jeweils mehrere Tausend Frauen und Männer wurden zehn Jahre lang beobachtet. Bei rund 2 400 Studien-Teilnehmern über 55 Jahren wurden die Homocysteinwerte in Blutproben ermittelt. Ergebnis: Bei den Teilnehmern, die das meiste Homocystein im Blut hatten, war die Gefahr, sich einen Knochen zu brechen, doppelt so groß wie bei Teilnehmern mit Normalverten. Weitere Risikofaktoren wie etwa der sinkende Östrogenspiegel bei Frauen nach der Menopause spielten dabei keine Rolle. Besonders oft erlitten die betroffenen Probanden übrigens Hüft- und Oberschenkelhalsbrüche. Bei den Frauen war das Risiko im Vergleich zu Teilnehmern mit Normalwerten doppelt so groß, bei den Männern sogar viermal so groß.

Ähnliche Ergebnisse zeigt die nordamerikanische “Framingham-Studie”. Bei rund 2 000 Teilnehmern über 59 Jahren bestimmte man die Homocysteinwerte und sammelte bis zu 15 Jahre lang alle Daten über Hüftknochenbrüche. Männer erlitten in dieser Zeit 41, Frauen 146 Frakturen. Auch hier traten Knochenbrüche bei hohen Homocysteinwerten deutlich häufiger auf. Männer hatten dann ein fast viermal höheres Risiko für einen Hüftgelenksbruch.

Diese Studien belegen einen Zusammenhang zwischen Homocystein und Osteoporose.

Senkt man also die Homocysteinwerte, so kann man Osteoporose bzw. dadurch bedingten Knochenbrüchen vorbeugen!

Japanische Studie zeigt: Vorbeugen ist möglich!

Man kann vorbeugen: Eine japanische Studie an 600 Patienten ergab, dass Folsäure und Vitamin B12 vor Osteoporose schützen. Die Teilnehmer bekamen zwei Jahre lang täglich 5 mg Folsäure und 1,5 mg Vitamin B12. Eine zweite Gruppe erhielt nur ein Scheinmedikament. In der Studiengruppe brachen sich zehn Probanden die Hüfte, in der Kontrollgruppe waren es 43! Wer also regelmäßig Vitamin-Power tankt (zum Beispiel mit Homocystein-Komplex), hat eine erheblich bessere Chance, mit heilen Knochen davonzukommen.

Ausreichende Vitamin-B12-Versorgung kann Frakturen im Hüftbereich vorbeugen

Eine Studie kalifornischer Mediziner zeigt, dass bei Frauen mit geringen Werten an Vitamin B12 sich die Rate des Knochenverlustes im Vergleich zu Frauen mit einer guten Versorgung erhöht. Dabei wurde die Knochen-Mineraldichte von 83 Frauen im Alter ab 65 Jahren im Rahmen einer Osteoporose-Studie untersucht. Zu Beginn der Studie wurden bei allen Frauen Blutproben genommen und die Werte von Vitamin B12 bestimmt. Bei den Teilnehmerinnen wurde außerdem die Knochen-Mineraldichte an den Hüftknochen jeweils nach zwei, nach dreieinhalb und nach knapp sechs Jahren gemessen. Frauen mit den niedrigsten Werten an Vitamin-B12 hatten einen jährlichen Knochenverlust von 1,6 Prozent im gesamten  Hüftknochen-Bereich. Bei Frauen, die gut mit Vitamin B12 versorgt waren, sank die Knochen-Mineraldichte in den Hüftknochen dagegen nur um 0,2 Prozent. Ähnliche Ergebnisse zeigten sich, wenn einzelne Hüftregionen untersucht wurden. Eine gute Versorgung mit Vitamin B12 kann demnach Frakturen im Hüftbereich vorbeugen.

Die US-Wissenschafter stellten fest: “Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Homocystein-Konzentration, die sich ja ziemlich einfach durch eine Diät-Intervention beeinflussen ließe, ein wichtiger Faktor für Hüftfrakturen bei älteren Menschen ist.”

Was kann man tun, um Osteoporose vorzubeugen?