Wissenswertes und Heilsames: Nachrichten zu Vitalstoffen (7)

Heute bekommen Sie einige Meldungen zu neuen Forschungsergebnissen. Es geht dabei um Coenzym Q10, Vitamin D, Ballaststoffen und Vitamin E.

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Norwegische Studie belegt Wirkung von Coenzym Q 10 bei Herzinsuffizienz

Eine neue randomisierte Doppelblindstudie-Studie vom Herzzentrum der Universitätsklinik Kopenhagen unter der Leitung von Svend Aage Mortensen zeigte, dass mit Coenzym Q10 die Sterblichkeitsrate von Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz etwa halbiert werden konnte. Mortensen präsentierte die Ergebnisse auf der Fachtagung „Heart Failure“ 2013. Mortensen forscht zusammen mit Karl Folkers bereits seit den Achtzigerjahren über Coenzym Q10.

420 Patienten (NYHA III oder IV) wurden in zwei Gruppen geteilt (Verumgruppe 202, Plazebogruppe 218). Die Verumgruppe erhielt neben der pharmakologischen Therapie zusätzlich dreimal täglich 100 mg Coenzym Q10. Primärer Langzeit-Endpunkt war die Zeit bis zum ersten großen Herz-Kreislauf-Zwischenfall. Der Beobachtungszeitraum betrug zwei Jahre. Nach drei Monaten zeigte sich für die Coenzym-Q10-Gruppe ein Trend zu reduzierten NT-proBNP-Spiegeln. Nach zwei Jahren zeigte diese Gruppe eine signifikante Verbesserung der NYHA-Klassifikation. In der Coenzym-Q10-Gruppe kam es bei 20 Pat. (14%) zu einem primären Endpunkt, in der Plazebogruppe bei 55 Pat. (25%). Die Sterblichkeitsrate bzw. die Notwendigkeit für einen Klinikaufenthalt war signifikant niedriger in der Q10-Gruppe. Auch die Gesamtmortalität war in der Q10-Gruppe niedriger (18 gegenüber 36 in der Plazebogruppe).

Die Studienautoren treten aufgrund der Ergebnisse eindeutig für die Q10-Supplementierung als Teil der Therapie von Patienten mit Herzinsuffizienz ein. Speziell bei Patienten, die orale Antikoagulantien einnehmen, sollten aber unter Q10 die INR-Werte kontrolliert werden.

Mortensen SA, Kumar A, Dolliner P, et al. The effect of coenzyme Q10 on morbidity and mortality in chronic heart failure. Results from the Q-SYMBIO study.

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LDL-Cholesterinwerte im Winter erhöht

In einer prospektiven Evaluation der Lipidprofile von 227.359 Patienten zeigte sich, dass in den Wintermonaten LDL-Cholesterinwerte >130 mg/dl um 8% häufiger waren als in den Sommermonaten. Das stimme laut Dr. Filipe A. Moura mit der Beobachtung überein, dass Herzinfarkte, Schlaganfälle und andere kardiovaskuläre Ereignisse in den Wintermonaten häufiger sind.

Warum die LDL-Spiegel im Winter höher sind, sei bisher noch unbekannt. Zu den möglichen Ursachen gehören Änderungen der Lebensweise (bei vielen geringere körperliche Aktivität im Winter), veränderte Ernährung (mit höherem Fettgehalt), aber auch die geringere Vitamin-D-Produktion – von Vitamin D wisse man, dass es das Verhältnis LDL- zu HDL-Cholesterin verbessere.

Weitere Forschungen dazu sind erwünscht. Schon jetzt lasse sich aber daraus eine Empfehlung ableiten, meint Dr. Vera Bittner, Kardiologin an der University of Alabama in Birmingham: Risikopatienten sollten in den Wintermonaten die Fettaufnahme in der Nahrung drosseln. Den Arztkollegen gibt Moura den Tipp, Borderline-Cholesterin-Patienten im Winter evtl. enger zu überwachen. Zudem sollte speziell in den Wintermonaten eine Supplementierung mit Vitamin D erwogen werden.

Die Untersuchung verwendete Datenmaterial aus Brasilien – nach Ansicht von Moura sind die Werte für USA oder Europa, wo die Klimaunterschiede zwischen Sommer und Winter extremer  sind, vermutlich noch deutlicher ausgeprägt.

Moura FA, Dutra-Rodrigues MS, Cassol AS, et al. Impact of seasonality on the prevalence of dyslipidemia  a large population study.

Link zu Vitamin D3 im Nature Power Online-Shop

Ballaststoffe – Schutzfunktion vor Asthma

Mit der Veränderung der Ernährungsgewohnheiten in der westlichen Welt in den letzten 50 Jahren nahm die Entwicklung von allergischem Asthma deutlich zu. Nun konnte ein Forscherteam am Universitätsspital Lausanne in einer Untersuchung mit Mäusen nachweisen, dass das Fehlen von Pflanzenfasern das Entstehen allergischer Entzündungsreaktionen in der Lunge begünstigt. Pflanzenfasern aus der Ernährung (d.h. vor allem Obst und Gemüse) werden durch die Darmbakterien fermentiert, wodurch Fettsäuren ins Blut gelangen, die die Immunantwort in der Lunge beeinflussen. (Dass der Anteil an Pflanzenfasern in der Nahrung in der Vorbeugung von Darmkrebs wesentlich ist, ist bereits länger bekannt.) Prof. Benjamin Marsland erläutert, dass die Schutzfunktion auf einer mehrstufigen Reaktionskette basiert. Die zu kurzkettigen Fettsäuren fermentierten Pflanzenfasern gelangen ins Blut und beeinflussen die Reifung von Immunzellen im Knochenmark. Weitere Untersuchungen sind vom Team um Marsland geplant.

Trompette A, Gollwitzer E, Marsland BJ, et al. Gut microbiota metabolism of dietary fiber influences allergic airway disease and hematopoiesis through GPR41. Nature Medicine. doi: 10.1038/nm.3444

Wir empfehlen Flohsamenschalen in Kapseln zur regelmäßigen Einnahme von Ballaststoffen

Vitamin E kann die Alzheimer-Entwicklung verlangsamen

In einer randomisierten Untersuchung an älteren Veteranen mit leichtem bzw. mäßigem Morbus Alzheimer konnte gezeigt werden, dass durch die Supplementierung mit Vitamin E das Fortschreiten der funktionalen Beeinträchtigung signifikant verlangsamt werden konnte. Die Studie verglich drei Gruppen (nur Vitamin E / Vitamin E und Memantin / nur Memantin) jeweils mit einer Placebogruppe. Keine Veränderung zeigte sich in allen Gruppen bei den kognitiven Funktionen.

Mary Sano von der Icahn School of Medicine at Mount Sinai in New York City, eine der StudienautorInnen, sagte, die Ergebnisse seien aussagekräftig genug, um eine Empfehlung zur Supplementierung von Vitamin E bei leichtem bis mäßigem Alzheimer zu rechtfertigen. Sie betonte ausdrücklich, dass sich bei einem Beobachtungszeitraum von über zwei Jahren die eingesetzte Dosierung von Vitamin E als sicher erwiesen habe (ganz im Gegensatz zur Miller-Meta-Analyse von 2005!). Bereits 2008 war eine Studie publiziert worden, die ebenfalls einen Nutzen der Vitamin-E-Supplementierung bei Alzheimer nachwies (siehe dazu www.medpagetoday.com/MeetingCoverage/AAN/9134).

Manche Fragen bleiben offen, so ist beispielsweise unklar, warum bei Kombination von Vitamin E und Memantin das Vitamin seine Wirkung offenbar nicht entfalten konnte. In allen drei Verumgruppen traten häufiger als in den Placebo-Gruppen Infektionen und Infestationen auf, in der Kombi-Gruppe mehr Fälle von Lungenentzündung. Die Studie umfasste zudem fast ausschließlich Männer, die Wirkung bei Frauen könnte unterschiedlich sein. Daher seien weitere Untersuchungen wünschenswert.

Dysken MW, Sano M, Asthana S, et al. Effect of vitamin E and memantine on functional decline in Alzheimer disease: the TEAM-AD VA cooperative randomized trial. JAMA. 2014 Jan 1;311(1):33-44. doi: 10.1001/jama.2013.282834.

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