NADH (Coenzym 1) – Was ist das eigentlich?

In meinen nächsten Gesundheitsbriefen möchte ich Ihnen NADH ausführlicher vorstellen. Dabei werde ich mich besonders auf die Anwendung dieses Wirkstoffs konzentrieren. Doch ganz ohne eine allgemeine Beschreibung der Wirkung dieses Stoffs geht es nicht. Sie sollen wissen, welche segensreichen Wirkungen NADH verursacht.

Wichtig ist zunächst, dass NADH nicht irgendein Stoff ist, den man irgendwo gefunden hat. NADH ist ein Stoff, der ganz natürlich in jeder lebenden Zelle vorhanden ist.

Die Buchstaben-Reihe NADH ist die Abkürzung für „Nicotinamid Adenin Dinucleotid“. Es handelt sich dabei um eine reduzierte Form des Coenzym 1. Das „H“ steht für Hoch-Energie-Hydrogen. Man kann es auch einfach als biologischen Wasserstoff bezeichnen. Der biologische Wasserstoff NADH reagiert mit dem Sauerstoff in jeder Zelle und erzeugt die für das Leben notwendige Energie. Der biologische Wasserstoff ist das Geheimnis unserer Lebensenergie.

Die Kraftwerke in den Zellen: Mitochondrien

Viele, die sich mit dieser Materie nicht unbedingt ständig befassen, werden nun fragen: Was ist ein Coenzym und warum brauchen wir so etwas?“

Der menschliche Körper besteht im Durchschnitt aus 80 bis 100 Billionen Zellen. Schauen wir uns eine einzige davon an. Stellen Sie sich diese Zelle wie eine Schneeglaskugel vor. Das sind diese kleinen niedlichen Dinger, in denen sich Figuren, Häuser oder Landschaften befinden. Wenn man sie schüttelt oder kurz umdreht, dann schneit es drinnen.

Und nun stellen Sie sich vor, dass in so einer Landschaft in jeder einzelnen Zelle mehrere Kraftwerke stehen, die für uns Tag für Tag, Nacht für Nacht Energie produzieren. Das sind die Mitochondrien (oder, um im Bild zu bleiben, die vielen Schneeflocken in der Schneeglaskugel). Nur wenn sie ständig aktiv sind haben wir die Chance, gesund zu bleiben und nicht zu früh zu altern. Diese Kraftwerke – die Mitochondrien – sind natürlich nur ein Teil einer umfassenden Zusammenarbeit.

Unser Körper benötigt zur Herstellung von lebenswichtiger Energie Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Bioaktivstoffe und sicher auch noch Substanzen, die noch gar nicht entdeckt und analysiert werden konnten. Doch alle diese Vitalstoffe aus der Nahrung müssen für Kraftwerke erst aufbereitet werden.

Und das ist die Aufgabe von Enzymen und Coenzymen

Sie beschleunigen biologische Prozesse und sind für den Stoffwechsel von großer Bedeutung.

Auch die Enzyme beliefern die Kraftwerke in unseren Zellen nicht allein mit Material zur Herstellung von permanenter Energie. Damit ein Enzym seine Arbeit überhaupt verrichten kann, braucht es wieder die Hilfe von einem sogenannten Coenzym. Man muss sich das bildlich so vorstellen: Das Enzym ist der Motor. Das Coenzym ist der Treibstoff für diesen Motor. Daraus ergibt sich die logische Frage: Wenn nun keine Coenzyme zur Verfügung stehen, was passiert da? Unser Körper – der Motor – bleibt nicht stehen. Aber er läuft nicht optimal. Er hat kaum Antrieb, weil der Treibstoff fehlt. Menschen, die sich in dieser Situation befinden, sind dann immer müde, schlapp, antriebslos: Weil der Enzym-Motor nicht richtig läuft, können die Mitochrondrien, die Kraftwerke in unseren Zellen keine Energie erzeugen.

Vitamine, Mineralien und andere Nährstoffe sind Coenzyme, ohne die im Körper letztlich nichts funktioniert. Sie sind essentiell, also unverzichtbar. Fehlen sie, gibt es Mängel und Funktionsstörungen.

Und es ist unbestritten: Das wichtigste Coenzym, das für die geistige und körperliche Energie zuständig ist, das ist das NADH. Das bedeutet: Wenn genügend NADH vorhanden ist gibt es keine Probleme, was die Energie betrifft.

Warum kommt es zu einem Defizit an NADH?

In einem kerngesunden Menschen in den besten Lebensjahren, der einen ausgewogenen Lebensstil pflegt, ist in jeder Zelle genügend NADH vorhanden, das den Enzymen zuarbeiten kann. Mit dem älter werden allerdings nimmt der NADH-Spiegel im Körper ab. Damit reduzieren sich aber auch die Enzyme, die vom NADH abhängig sind.

Was genau tut das Coenzym 1 (NADH) in der Zelle?

Es ermöglicht einen normalen, gesunden Ablauf einer Vielzahl von biochemischen Reaktionen. Dabei passiert etwas Interessantes: Jedes in einer Zelle vorhandene Molekül (NADH) wird dabei ständig aus der oxidierten Form – das ist NAD – in die reduzierte Form NADH umgewandelt und sofort wieder zurück versetzt. Das geschieht in jeder Zelle, jede Sekunde, viele tausende Male. Daher gibt es in allen Zellen des Körpers ein spezielles, ständiges Gleichgewicht zwischen NADH und NAD.

Und woher kommt das NADH in der Zelle?

Der menschliche Körper produziert NADH. Die Produktion lässt  mit dem Älterwerden nach. Da nun NADH auch in der tierischen Körperzelle vorhanden ist, könnte man logisch kombinieren: Wer Fleisch ist, nimmt damit auch NADH auf! Das stimmt aber nicht so ganz. Denn: NADH ist nicht hitzebeständig! Es wird bei der Zubereitung von Fleischspeisen zu einem Großteil zerstört. Der Rest, der erhalten bleibt, wird im Magen von der Magensäure abgebaut, bevor es noch in den Stoffwechsel gelangen kann.

Und wie sieht es mit pflanzlicher Nahrung aus? Sie kann uns nicht mit NADH beliefern. Die vorhandenen Mengen sind zu gering. Damit wir uns ein Bild machen können, wie viel NADH in einem Kilo Lebensmittel vorhanden ist, hier eine kurze Übersicht:

Ein Kilo Getreide hat nur 0,1 Milligramm NAH gespeichert, Hefe hingegen 2 Milligramm, Rind- und Schweinefleisch 50 Milligramm, Geflügel 40 Milligramm, Fisch 35 Milligramm. Aber aus ernährungswissenschaftlicher Sicht bringen diese Angaben absolut nichts, weil dieses NADH niemals die menschliche Zelle erreicht. Die tägliche Nahrung scheidet somit als NADH-Lieferantin aus.