Gentechnik: Unkontrollierbar, hochriskant und schädlich (2)

Der Einsatz von gentechnisch manipulierten Pflanzen soll Erträge steigern, den Hunger in der Dritten Welt bekämpfen und Pflanzenschutzmittel nahezu überflüssig machen. Die Versprechen der Agrarkonzerne sind verführerisch, doch sie sind Märchen. Die meisten wissenschaftlichen Untersuchungen beweisen bisher, dass jeweils genau das Gegenteil eingetreten ist. Mit der Verwendung von genmanipuliertem Saatgut konnten keine Ertragssteigerungen erzielt werden, und der Einsatz von Pestiziden und Herbiziden steigt mittelfristig sogar an.

Viele Gruppierungen machen schon seit Jahren auf die potenziellen Gefahren einer Landwirtschaft mit Gentechnik aufmerksam. Ihre Folgen sind nicht absehbar: weder für unsere Gesundheit noch für die Tierwelt noch für unsere Umwelt.

So stimmt schon eine der Grundannahmen der Gentechnik nicht: ein Gen habe nur eine Wirkung. Die Wissenschaftler können weder den genauen Ort, wo das Gen in die Erbsubstanz der Pflanze eingebaut wird, noch die Wechselwirkungen mit anderen Genen und Proteinen gezielt steuern. Kein Wunder, dass es beim Anbau von Gen-Pflanzen immer wieder zu überraschenden Nebenwirkungen kommt: Die Stängel von Gen-Soja platzen bei Dürre und Hitze auf oder Gen-Pappeln blühten zum falschen Zeitpunkt.

Nach meinem Grundverständnis ist grüne Gentechnik schlicht „des Teufels“. Nach allen mir vorliegenden Informationen kann ich keine vernünftigen Gründe finden, den Natur ins Handwerk zu „pfuschen“. Wenn ich „pfuschen“ schreibe meine ich das genau so und nicht anders. Wortwörtlich.

Ich möchte Sie teilhaben lassen an meiner kritischen und kompromisslos ablehnenden Haltung.

Die Wahrheit über Séralinis Ratten-Tumor-GVO-Studie bricht sich Bahn

Erinnern Sie sich noch an einen Wissenschaftler namens Gilles-Éric Séralini, seine GVO-Studie von 2012 und die Kontroverse, die darüber entbrannte? Séralini fütterte Ratten mit GVO, konkret mit Monsantos Roundup-resistentem (RoundupReady) Mais, und die Tiere entwickelten Tumoren. Einige starben. Die Studie wurde in der Zeitschrift Food and Chemical Toxicology veröffentlicht. Die Medien brachten Bilder der Ratten.

Es hagelte Kritik von der Biotech-Industrie

Der Druck stieg. »Experten“ behaupteten, die Studie sei grob unwissenschaftlich, die angewendeten Methoden unprofessionell, und überhaupt sei Séralini von Beginn an gegen GVO voreingenommen gewesen. Monsanto gefiel Séralini überhaupt nicht. Die Zeitschrift, die Séralinis Studie veröffentlicht hatte, knickte ein und zog sie zurück.

Warum? Nicht etwa, weil Séralini etwas Unethisches getan hätte, nicht, weil er Material plagiiert hätte, nicht, weil er in irgendeiner Weise unehrlich gewesen wäre, sondern weil er Ratten verwendete, die (angeblich) eine angeborene Neigung zur Entwicklung von Tumoren zeigten (den Sprague-Dawley-Stamm), und weil er zu wenig Ratten verwendete (zehn). Das ist alles, das waren seine Fehler.

Und stellen Sie sich vor – acht Jahre vor Séralini hatte auch Monsanto eine Ratten-Tumor-GVO-Studie durchgeführt und in derselben Zeitschrift veröffentlicht. Monsantos Studie ergab, dass bei den Ratten kein Problem mit Tumoren bestand. Und der eigentliche Clou dabei ist: Monsanto verwendete genau denselben Rattenstamm wie Séralini und auch genauso viele Ratten (zehn). Und niemand beschwerte sich darüber.

Der Nebel hebt sich und die Dinge werden deutlich erkennbar

In einem Interview mit Steve Curwood auf loe.org erklärt Michael Hansen, leitender Wissenschaftler der Verbraucherschutzorganisation Consumer’s Union:

»Nun, im Wesentlichen führte Dr. Séralini dieselbe Fütterungsstudie durch, die Monsanto acht Jahre zuvor durchgeführt und in derselben Zeitschrift veröffentlicht hatte. Und in dieser Studie verwendeten sie [Monsanto] genauso viele Ratten und denselben Rattenstamm. Und sie kamen zu dem Schluss, es gebe kein Tumor-Problem. Plötzlich aber, acht Jahre später, wenn jemand [Séralini] dasselbe Experiment durchführt, nur eben über zwei Jahre statt nur über 90 Tage, und die Daten zeigen, dass es Probleme gibt, dann ist die Zahl der Ratten plötzlich zu gering? Nun, wenn sie zu gering ist, um zu zeigen, dass es ein Tumor-Problem gibt, wäre sie dann nicht auch zu gering, um zu zeigen, dass es kein Problem gibt? Sie haben bereits gesagt, eine größere Studie sei nötig, und es stellt sich heraus, dass die Europäische Kommission drei Millionen Euro ausgibt, um die Séralini-Studie zu wiederholen, über zwei Jahre, aber mit 50 oder mehr Ratten, um dabei die Kanzerogenität zu prüfen. Sie werden also tatsächlich die volle Krebsstudie durchführen, ein Hinweis darauf, dass Séralinis Arbeit wichtig war, denn man würde doch keine Nachuntersuchung für drei Millionen Euro durchführen, wenn es eine völlig wertlose Studie war.“

Für mich bleibt dann aber eine Frage: Warum wird der Monsanto-Mais von der EU zugelassen bevor diese oben erwähnte Studie abgeschlossen ist und die - hoffentlich nicht gefälschten - Ergebnisse vorliegen?

Wissenschaftler, der die Gefahren durch GVO aufdeckte, umgehend gefeuert, sein Team aufgelöst

Ohne dass es seinerzeit Schlagzeilen in den Medien gemacht hätte, verlor ein bekannter britischer Biochemiker 1998 über Nacht seine Stellung. Er hatte zuvor entdeckt und veröffentlicht, wie gentechnisch veränderte Organismen (GVO) zu Organschäden, Unfruchtbarkeit, Verdauungsstörungen, Immunschwäche, Krebs und anderen Krankheiten führen können. Am Tag nach Bekanntwerden der Forschungsergebnisse wurde auch sein Mitarbeiterteam aufgelöst.

Árpád Pusztai, einer der angesehensten und kenntnisreichsten Biochemiker der Welt, und sein Team hatten am Rowett Research Institute (RRI) in Schottland drei Jahre lang untersucht, wie sich eine neu entwickelte genmanipulierte Kartoffel mit einem eingeschleusten Bt-Toxin auf die Gesundheit auswirkte. Für viele überraschend, entdeckte das Forscherteam, dass die Bt-Kartoffel entgegen den Beteuerungen der Industrie bei Ratten schwere gesundheitliche Schäden verursachte, eine Tatsache, die aus Sorge um die öffentliche Gesundheit umgehend den Medien mitgeteilt wurde.

Doch anstatt Pusztai und seinen Kollegen für ihre unvoreingenommene Bewertung dieser genmanipulierten Kartoffel Anerkennung zu zollen, griffen die von der Industrie unterstützten staatlichen Behörden sie aufs Schärfste an. Sogar das Büro des damaligen Premierministers Tony Blair setzte sich, wie später bekannt wurde, sofort, nachdem Pusztai und seine Kollegen die Ergebnisse ihrer Studie im Fernsehen bekannt gemacht hatten, mit dem RRI in Verbindung. Als »Dank“ für seine Aufrichtigkeit wurde Pusztai umgehend von seinem Posten gefeuert, und auch die Mitglieder seines Teams verloren ihre Stellung am Institut.

Risiko Gentechnik – Der Fall des Prof. Dr. Arpad Pusztai

Im August 1998 gibt der führende Wissenschaftler für Nahrungsmittelforschung, DR. ÃRPÃD PUSZTAI, im britischen Fernsehen ein kurzes Interview. Er erklärt, dass er zwar an den segensreichen Nutzen der Gentechnik bei Nahrungsmitteln glaube, aber vor der Zulassung müssten unbedingt Langzeittests durchgeführt werden. Nach dem bisherigen Wissensstand würde er keine genveränderte Nahrungsmittel essen.

Seine Gründe für diese Äußerungen sind einfach - er hat Testreihen durchgeführt, in denen Ratten mit einer gentechnisch veränderten Kartoffel gefüttert wurden. Sie erlitten gravierende Organveränderungen, Entzündungen, Immunschäden und retardiertes Organwachstum. Pusztais Erklärung platzt wie eine Bombe in die Goldgräberstimmung der Gentec-Nahrungsmittelindustrie. Zu dem Zeitpunkt, als Pusztai seine Entdeckung an die Öffentlichkeit gibt, ernähren sich die amerikanische und die britische Bevölkerung bereits zu zwei Dritteln von Lebensmitteln, die gentechnisch veränderte Bestandteile enthalten - ohne irgendetwas davon zu ahnen.

Pusztai weiß davon und hat insbesondere diese Tatsache im Auge, als er sein BBC-Interview gibt. Innerhalb weniger Stunden ist Pusztai in heftigstem politischen Kreuzfeuer. Es wird ihm verboten, sich weiter zu seinen Forschungen zu äußern. Seine Unterlagen werden konfisziert, der Zugang zu seinen Labors versperrt. Wenig später erhält er die Kündigung und wird aus dem nationalen Wissenschaftsgremium, der Royal Society, ausgeschlossen. Der Druck von höchsten politischen Instanzen erwirkt innerhalb weniger Tage Ãrpád Pusztais persönlichen und beruflichen Ruin, konnte aber seine spätere Rehabilitierung, unter anderem durch Prince Charles, nicht verhindern. Im Jahr 2005 erhielt er den international renommierten Whistleblower Award.

Sehen Sie einen Film über die Hintergründe dieses Falls auf YouTube

Ich möchte Ihnen diesen Film sehr dringend ans Herz legen. Er bezeugt die Risiken der Gentechnik und macht deutlich, wie in dieser Welt mit kritischen Wissenschaftlern umgegangen wird. Nehmen Sie sich die Zeit, diesen Film vom Anfang bis zum Ende anzusehen. Wer weiß schon, wie lange solche Dokumente noch öffentlich verfügbar sein werden.

Ägyptische Forscher kommen zu ähnlichen Ergebnissen: GVO verursachen schwere gesundheitliche Schäden

Wie das Internet-Nachrichtenjournal Egypt Independent kürzlich berichtete, zeigten sich bei einer ähnlichen Studie, die Hussein Kaoud an der veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Kairo durchführte, ebenfalls faszinierende, wenngleich politisch inkorrekte Ergebnisse über die Auswirkung von GVO. Kaoud und sein Team fütterten neun Gruppen von Ratten mit unterschiedlichen Kombinationen von gentechnisch verändertem Soja, Mais, Weizen und Raps. Sie beobachteten, dass diese Gen-Gifte die normalen Körperfunktionen der Tiere beeinträchtigten, und bestätigten damit Pusztais Ergebnisse.

»Ich stellte Veränderungen an verschiedenen Organen fest: eine Schrumpfung der Nieren, Veränderungen in Leber und Milz, das Auftreten bösartiger Gewebeabschnitte sowie Nierenversagen und Darmblutungen“, so Kaouds Kommentar über die Wirkung der GVO bei den Versuchstieren. »Auch die Gehirnfunktion war betroffen, die Lern- und Merkfähigkeit war deutlich verändert.“

Kaouds bahnbrechende Erkenntnisse werden in Kürze in den renommierten Fachzeitschriften Neurotoxicology und Ecotoxicology veröffentlicht. Ob die wissenschaftliche Gemeinschaft, die in erheblichem Maße von den Interessen der Biotech-Industrie beeinflusst ist, die Ergebnisse als gültig anerkennt oder in ähnlicher Weise gegen Kaoud und sein Team vorgehen wird wie gegen Pusztai, bleibt abzuwarten.

Das Ganze beweist wieder einmal, dass die moderne Wissenschaft – anders als viele noch immer meinen – kaum als unabhängiger, wahrheitsorientierter »Goldstandard“ betrachtet werden kann, wenn es darum geht, die Realität zu interpretieren und zu verstehen. Zahlreiche unabhängige Untersuchungen haben die Wahrheit über GVO ans Licht gebracht: Sie sind im harmlosesten Fall unzureichend auf ihre Sicherheit getestet und wirken im schlimmsten Fall tödlich. Doch dieses Faktum wird dank des von den Konzernen geschaffenen GVO-freundlichen Klimas in der Mainstreamwissenschaft nach wie vor verschleiert.