Chemische Gewalt gegen Senioren (Teil 4)

Chemische Gewalt gegen Senioren (Teil 4)

Heute werde ich etwas tun, was ich sonst nicht mache: Ich gebe Ihnen einen kleinen Überblick über einige ausgewählte Email-Zuschriften, die ich zu unserem Thema "Chemische Gewalt gegen Senioren" bekommen habe. Um die Persönlichkeit der Einsender zu schützen, habe ich statt des richtigen Namens einfach einen Buchstabenkürzel verwendet.

Das Thema ist für mich noch nicht abgeschlossen. Ich habe noch einige weitere Informationen, die ich Ihnen in den nächsten Wochen zusenden werde.

Manchen Lesern gefällt nicht was ich schreibe ...

Sehr geehrter Herr Schaller,

als Krankenschwester auf einer Station mit Patienten 80 und älter frage ich Sie: " Haben Sie schon einmal Nachdienst gemacht mit dementen, aggressiven, gewalttätigen und lauten Patienten? Können Sie sich nur im entferntesten vorstellen wie es an den Nerven zehrt? Das ist teilweise psychisch kaum mehr ertragbar. Wenn Sie eine Alternative zum Ruhigstellen haben, dann bitte lassen Sie es mich wissen!!!
ohne Namen

 

Sehr geehrter Herr Schaller,

Ihre kritische Haltung würdige ich und mich hat manches in dem Artikel über die Seniorenheime zum Nachdenken gebracht. Nun eine Verständnisfrage: Was ist aus Ihrer Sicht schlimm, wenn jemand Pflegestufe 3 hat? Nach meiner Information ist das für alle mittelbar und unmittelbar Betroffenenen besser, weil es finanziell einen Vorteil darstellt (konkret für den Heimbewohner geringere eigene Kosten!!!!). Da brauche ich jetzt Ihre Unterstützung!
S. S.

 

Lieber Herr Schaller,

Haldol ist ein veraltetes Neuroleptikum, das kaum noch eingesetzt wird. Nur im Notfall und weil es hinsichtlich cardiovasculärer Nebenwirkungen wohl besser verträglich ist, daher manchmal bei alten Menschen. Diazepam ist kein Neuroleptikum, sondern ein Tranquilizer.  Das ist eine völlig andere Substanzgruppe mit anderen Indikationen und anderen Nebenwirkungen. Lieber Herr Schaller, auch wenn Sie an verschiedenen Punkten uninformiert und eher theoretisch gebildet sind, finde ich Ihre kritische Haltung sinnvoll und bedenkenswert. Allerdings müsste aus meiner Sicht der Ansatz ein anderer sein. Ich habe als kritische (auch pharmakritische) Psychiaterin viel Erfahrung mit psychisch kranken Menschen aller Altersstufen. Ich kenne die Situation in Heimen und weiß auch, dass es vor allem kritisch ist, dass man zu wenig gut ausgebildetes Personal hat. Psychopharmaka sind dringend notwendig zur Behandlung vor allem von Psychosen. Ich glaube sie haben noch keinen Psychotiker im Akutzustand erlebt, der um sich schlägt und schreit, weil er von Halluzinationen geplagt wird und der herzensdankbar ist, wenn man ihn medikamentös davon befreit. Das meine ich mit theoretischer Bildung. Sie haben noch nicht erlebt, wie schnell und gut verschiedene Psychopharmaka helfen und für viele Menschen das Leben in Freiheit ermöglichen, die man vor der Neuroleptika-Ära noch dauerhaft "weggesperrt" und ihren inneren Qualen einfach augeliefert hätte. Da fehlt Ihnen wirklich die Erfahrung! Alles kann man missbrauchen, auch Psychopharmaka, aber das Thema muss man differenziert und nicht pauschal betrachten. Missbrauch von Psychopharmaka in Heimen lehne ich natürlich ab. Ich möchte gern mit Ihnen in eine fruchtbare Diskussion kommen, denn wenn Sie bestimmte Punkte (die genannten) nicht beachten, könnte Ihre Argumentation als dumm, weil uninformiert, abgetan werden, das wäre peinlich für Sie und auch schade, denn Sie verfolgen ein gutes Ziel.
Dr. S. S.

 

ohne Anrede

Ist ja schön und gut, aber wo ist die Alternative, wenn Patienten ( im Krankenhaus) weglaufen und in Unterwäsche auf einer dichtbefahrenen Straße stehen? Wenn zur Zeit kein Geld da ist eine 1 zu 1 Betreuung durchzuführen, und die Angehörigen die Verantwortung komplett abgeben? dies ist auch nicht von 3.500 € finanzierbar... ich verstehe ihre Entrüstung, auch ich bin entrüstet über unser System. Aber wie kann es gehen unter den heutigen Voraussetzungen? Durch solche Briefe wächst die Anklage der Angehörigen, versteh ich, aber die Anklage gehört meist nicht dorthin wo sie es adressieren. Keine Krankenschwester, die für 20 Patienten alleine zuständig ist, kann nebenher auf einer offenen Station auf mindestens 3 Demenzkranke aber mobile Menschen aufpassen. Wer also kann es machen, wenn die Gelder immer mehr und mehr gestrichen werden, die kleinen Krankenhäuser schließen und die großen viele Stellen streichen? Angehörige arbeiten müssen?.... Ich kenn die Situation in Altenheimen nicht. ich wünsche mir meinen Patienten eine bessere Versorgung geben zu können, auch ohne Psychopharmaka, ich mag die Alternative in Unterwäsche auf der Straße jedoch nicht....
ohne Namen

andere Leser haben richtig gute Tipps ...

Sehr geehrter Herr Schaller,

ich verfolge Ihre Artikel immer sehr aufmerksam und kann nur meinen Dank aussprechen für diese wertvolle Arbeit, Information und Mühe. Zum Thema Demenz möchte ich Sie gerne auf ein Buch "Das erleuchtete Gehirn" von Dr. Alberto Villoldo und Dr. David Perlmutter hinweisen. Schwerpunkt dieses Buches ist die Neurowissenschaft, vor allem bezogen auf die Gehirnzellen. Es betrifft viele degenerativen Gehirnerkrankungen wie Alzheimer Demenz, Parkinson, Multiple Sklerose u.a. Für mich ist dieses Buch ein Wetterleuchten am Horizont. Da meine Großmutter mütterlicherseits voll dement war, ihre beiden Töchter - meine Tante war ebenso voll dement und ist dieses Jahr mit fast 92 Jahren verstorben - und meine Mutter befindet sich im Anfangsstadium der Demenz, befürchte ich, dass ich in 3. Generation die gleiche Veranlagung in meinen Genen habe. Deswegen bin ich so dankbar, auf dieses Buch gestoßen zu sein, um etwas dagegen tun zu können. Es geht darin hauptsächlich um die richtige Versorgung der Gehirnzellen und Mitochondrien mit den richtigen Nährstoffen als auch um Entgiftung und Schutz der Zellen, so dass mit gesunden Zellen all diesen degenerativen Erkrankungen vor allem des Gehirns vorgebeugt werden kann bzw. diese wieder gesunden können. Wie so oft, werden diese Studien in Deutschland offensichtlich nicht unterstützt, kann doch die Pharmaindustrie daraus keinen Gewinn ziehen... Um es kurz zu machen: Es geht um Nahrungsergänzungsmittel bzw. Nährstoffe wie

Natürlich gehören auch körperliche Bewegung und eine gesunde bzw. ausgewogene Lebensführung dazu. O.g. Buch enthält auch eine ausführliche Anleitung für eine mehrwöchige Kur mit den genannten Nährstoffen. Dieses Buch kann ich Ihnen nur wärmstens bzgl. Demenz (u.a.) empfehlen. Ich würde mir wünschen, dass diese Informationen und die genannten Nährstoffe für gesunde (Gehirn-)Zellen möglichst viele Menschen erreichen.
U. T.

 

Sehr geehrter Herr Schaller

Mit viel Begeisterung lese ich jeweils Ihre Gesundheitsbriefe. Gerne möchte ich Ihnen schreiben, was ich über die seelischen Ursachen der Altersdemenz aus spiritueller Sicht erfahren habe. Ich bin mit einer Frau befreundet, die eine erstaunliche Hellseherin und Heilerin ist. Sie sagt jeweils, Demenz entstehe, wenn Menschen gewissermaßen seelisch regredieren und in einen kindlichen Zustand zurückgehen. Sie leben dann vor allem noch aus dem inneren Kind heraus. Das hat auch eine berechtigte und gesunde Komponente, denn nur im kindlich-offenen Zustand können wir noch bestimmte Dinge aus der eigenen Kindheit aufarbeiten. Als Kind sind wir wieder besser in Kontakt mit unseren grundlegenden Bedürfnissen. Demenz bedeutet legales Regredieren. Man kann dann wieder echt sein und seine Gefühle ausleben. Auch für die Verwandtschaft (z.B. die eigenen Kinder) kann es eine Chance sein, die eigenen Eltern nun weicher, emotionaler und offener zu erleben, um sich mit ihnen besser aussöhnen zu können. Der z.B. strenge, dominante Erwachsene in den Eltern ist dann verschwunden, was auf die Kinder heilsam wirken kann. Die Gefühle werden bei Demenz wieder stärker und bestimmen den Menschen vorwiegend, nicht mehr der Kopf. Diese Gefühle können sehr tief und wahrhaftig bis hellsichtig und visionär sein, einfach den Moment betreffend, denn nach zehn Minuten wissen sie ev. nichts mehr davon. Aber der Moment ist ehrlich und echt (sofern die Menschen nicht zu sehr besetzt sind, wovor sie die Angehörigen zu bewahren suchen sollten). Weil sich Menschen mit Demenz in vielen Teilen aufgaben, sind sie oft besetzt und dadurch zusätzlich in ihrem Wesen verändert/nicht sich selbst, besonders in Alters- und Pflegeheimen, weil sich dort viele unliebsame Wesen tummeln. Zu Hause wären sie besser davor geschützt. Eine andere wichtige Ursache für Demenz ist, dass das Leben und die Welt diesen Menschen nicht mehr gefällt. Einige Teile ihrer selbst wollen sich nicht mehr daran beteiligen. Deshalb hängen sie sich ab. Die Welt wird immer hektischer und unwirtlicher und für viele ältere Menschen ist sie so nicht mehr lebenswert. Das fördert die inneren (meist unbewussten) Fluchttendenzen. Ein schlechtes Gedächtnis bedeutet demnach, dass man abgehängt hat und ist. Man ist nicht geerdet, nicht in der eigenen Mitte, nicht bei sich (oder nur noch im Kind) und hat viele Anteile weggegeben, will vieles verdrängen, leugnen und verleugnen (was wiederum Abspaltung bedeutet). Die Ernährung hat auch einen Anteil an Demenz, der jedoch kleiner ist als der seelische. Die Gesellschaft muss nun für Menschen mit Demenz sorgen und dadurch wieder mehr soziale und fürsorgliche Aspekte entwickeln, deren Mangel Menschen unter Umständen genau in die Demenz getrieben hat. Ich hoffe, diese Gedanken können Ihnen ein wenig weiterhelfen in Ihren Recherchen.
T. M.

 

Hallo Herr Schaller,

ich bin für Vorbeugen! Z.Zt. nehme ich hochdosiertes Vitamin D3 und esse viel frisches Obst und Gemüse. Natürlich gehe ich auch viel spazieren! Gern behandle ich mich nach der Quantenmethode zusätzlich!
H. S.

manche haben eigene Erfahrungen ...

Sehr geehrter Herr Schaller,

Was sie hier schreiben kann ich leider nur bestätigen. Ich war als PTA in einer Apotheke tätig die zwei Altenheime belieferte. Diazepam war damals mit Abstand das meist verordnete Medikament. Haldol wurde etwas weniger verordnet. Es waren aber nicht nur Rezepte für Patienten, sondern auch Verordnungen als sog. „Heimbedarf“ (z.B. 10 Flaschen Haldol). Eine Kundin unserer Apotheke erzählte auch, dass ihre Freundin als geistig fitte Seniorin in eines dieser Heime ging. Nach ein paar Wochen war sie kaum noch ansprechbar.  Ich finde jede Art von Medikation, die nicht zwingend notwendig ist, als Körperverletzung. Die Ruhigstellung von Menschen wegen Personalmangel und/oder um eine höhere Pflegestufe zu bekommen ist kriminell. Vor 10 Jahren habe ich dann meinen Beruf an den Nagel gehängt. Seitdem berate ich Menschen und kläre sie auf über alternative Heilmethoden und die Machenschaften der Pharmaindustrie. Ich denke Aufklärung ist das Wichtigste was wir machen müssen.
H.S.

 

Hallo Herr Schaller,

mit dem Thema Demenz habe ich mich aus beruflichen Gründen sehr beschäftigt. Es gibt hier zahlreiche Thesen, die meisten suchen aber nicht nach der Ursache. Meine Meinung ist folgende: meist kommen mehrere Faktoren zusammen: Mangelernährung, Medikamente und Gifte/ Umweltgifte, Psyche. Zum letzteren: viele Demenzkranke ( nicht alle) habe in ihrer Biografie unbewältigte Konflikte in ihrer Vergangenheit. Besonders ist hier die Kriegsgeneration zu erwähnen. Die zukünftige Generation wird hier als Thema wohl eher Stress und unserer Leistungsgesellschaft haben. Aber das ist nur so eine Beobachtung. Bei manchen Dementen spielt auch Langeweile und zu wenig Alltagsreize eine Rolle, die sie dann irgendwann verstummen lassen. Zum Mangel: googeln Sie nach der sogenannten "Mitochondropathie". Ein sehr interessantes Thema zur Ursache von Krankheiten. Empfehlenswert sind hier auch die Bücher von Bodo Kuklinski. Was mich sehr wundert ist die Aussage: Demenz ist ein Problem unserer überalterten Gesellschaft. Nur fehlt hier die Erklärung, warum die Demenzkranken immer jünger werden. Ich habe einmal einen Artikel gelesen, da ging es um die Proteinablagerungen bei Dementen im Gehirn. Genau diese Ablagerungen wurden auch bei alten Klosterschwestern entdeckt, nur das diese in ihren ganzen Leben geistig fit blieben. Trotzdem hört man immer wieder, diese Ablagerungen sind Schuld an der Demenz. Auch die Lebensführung führt wohl eine entscheidende Rolle. Tatsache ist, dass die völlig falschen Weichen gestellte werden, immer zu Gunsten der Pharmaindustrie und das ganze System früher oder später gegen die Wand fährt. Leiden müssen dann alle darunter leiden, besonders und als erstes der "Kleine Mann".
N. K.

und viele Leser sind einfach betroffen, zornig und erbost.

Sehr geehrter Herr Schaller,

zunächst danke ich Ihnen herzlich für die Informationen - zuletzt zum Thema der "chemischen Gewalt". Dies ist ein sehr vielschichtiges und heikles Problem mit mehreren Aspekten. Es ist notwendig und human, auf Missstände und Verantwortungslosigkeiten in dieser Hinsicht aufmerksam zu machen. Durch Ihren Newsletter tragen Sie bei, die Aufmerksamkeit auf entsprechende Themen zu lenken und die wichtige Kommunikation zu diesen Fragen anzuregen. Dieses Engagement ist sehr lobenswert und hilft, Bewegung - ob im Denken oder Handeln - in die Gesellschaft zu bringen. Auch wenn es sehr oft langsam vorangeht. Aber wir alle, die wir versuchen, diesbezüglich etwas zu bewegen, dürfen nicht aufgeben. Und die Zeit wird reifer für diese Themen und Notwendigkeiten.
E. B.

 

Sehr geehrter Herr Schaller

Es ist eben alles die grosse Frage des Bewusstseins. Ältere Menschen sind meist noch so geprägt, dass „einer von aussen, am besten mit weissem Kittel und Krawatte“ sagt, was gut für sie ist. Solange die Menschen geistig so träge und faul sind, wird sich nichts ändern. Das Bewusstsein kann sich nur entwickeln, wenn die Menschen in die Selbstverantwortung gehen und sich und die Umstände reflektieren und jeder bei sich selbst beginnt, eine Veränderung im geistigen und physischen Bereich anzustreben und dies kann dann die grosse Wandlung der Menschheit hervorbringen. Es liegt am Einzelnen, die Wandlung in sich selbst zu manifestieren und nicht an der Forschung oder der Wissenschaft.
S. A.

 

Sehr geehrter Herr Schaller,

vielen Dank auch für den Zweiten Bericht. Das stinkt alles so zum Himmel...ich bin total wütend! Eigentlich weiß ich gar nicht wie ich meinem Unmut Luft machen soll aber, dass werden Sie sicher selbst kennen. Denken die Pfleger denn nicht daran, dass es auch Ihre Angehörigen sein könnten? Kann man so herzlos sein? Können die Pfleger nicht zusammen halten und dagegen vorgehen, statt für 5 Euro die Stunde zu arbeiten? Es ist wie immer, gemeinsam wäre man stark, doch das scheint aus dem Gedächtnis gestrichen zu sein. Jedenfalls haben ich und mein Mann entschlossen, wenn wir mal soweit sind, dass niemand den anderen ins Pflegeheim steckt. Dann wird es andere Mittel geben. Das ist Körperverletzung! Das ist Raub der Persönlichkeit jedes Einzelnen! Letztendlich ist es Mord! Selbst den Pflegern kann es einmal so ergehen. Wollen die das wirklich? Ich finde keine passenden Worte dafür! Sind wir wirklich so verroht, abgestumpft und auf der untersten Stufe der Evolution? Kein Tier würde seinen eigenen Lebensraum vernichten, kein Tier würde aus Schwachsinn ein anderes ausrotten, doch der Mensch schafft das alles in kurzer Zeit. In Bayern, genauer Bad Aibling, wurden viele alt eingesessene Pfleger/innen vor kurzem entlassen. Dafür hat man ausländische Bürgerinnen aus Bulgarien, Rumänien usw. geholt, die übrigens kein Wort deutsch sprechen und die jetzt als Pfleger/innen eingesetzt. Steckt dahinter Methode? Nach dem Motto, wenn man sich nicht verständigen kann, muss man sich auch nicht verantworten? Ich mache mir schon seit langer Zeit Sorgen um unsere Zukunft! Die Ohnmacht und die Dummheit der Menschen, können einen fast zum verzweifeln bringen!
K. K.

 

Lieber Herr Schaller,

das ist wieder einmal ein sehr gelungener Bericht von Ihnen. Er macht mich traurig. Sehr traurig. Es gibt kaum eine Lösung für dieses beschriebene Handeln. Ich habe damit auch Erfahrungen. Meine Mutter ist jetzt sechs Jahre tot und hat ein Jahr vor ihrem Tod dement in einer Dementen-Abteilung eines Pflegeheimes gelebt. Ich habe sie an jedem Tag besucht. Es gab aber auch viele dort, die niemanden hatten. Es war eine grauenhafte Zeit. Ich habe viele schlimme Dinge gesehen und weiß bis heute nicht was geschehen ist, in der Zeit in der ich nicht dort war. Ich bin sehr froh, dass ich als Heilpraktikerin und Betreuerin meiner Mutter immer genug und kompetent auf sie achten konnte und mir auch regelmäßig das Krankenblatt habe zeigen lassen. Es war eine schlimme Zeit. Meine Mutter war zum Glück guter Dinge und hat nie wirklich wissentlich gelitten bzw. konnte ich es mildern. Sie haben ein so tief ergreifendes Thema angepackt. Alle Achtung. Wir alle haben doch nach diesen Erlebnissen mit unseren Eltern und unserem Wissen um unlösbare Zustände mit diesen Problemen eine große Angst in die Mühlen eines Altenheimes zu geraten, wenn wir selbst alt sind und uns eine private Pflege nicht erlauben können. Heime MÜSSEN unabhängig kontrolliert werden und Pfleger/innen ausreichend beschafft und bezahlt werden und hohen Anforderungen genügen. Das wäre ein Anfang.
B. S.

 

Hallo Herr Schaller,

gewusst haben wir das ja schon lange. Es jedoch so nochmal in Zahlen zu lesen macht schon wütend. Der Betrug fängt aber ganz klar bei der Pflegeversicherung selbst an! Da wo gleiche Leistungen unterschiedlich entlohnt werden. Für die Älteren wäre es das Beste, wenn die Angehörigen die Pflege übernehmen können, wenn sie es möchten. Aber wie viele müssen Ihre Eltern in so ein Heim abgeben, weil einfach ohne den Job die Haushaltskasse zusammenfällt. Warum bekommt das Heim deutlich mehr Geld als die im Regelfall viel liebevoller pflegenden Angehörigen? Warum muss man den Älteren den schrecklichen Umzug in das Heim aufdrücken? Wird durch diese ungewohnte Umgebung nicht noch der Alzheimereffekt verstärkt? Es sollte für gleiche Leistung gleiches Geld geben! Also gleiche Zahlungen an die Angehörigen wie ggf. an das Heim gezahlt werden würden. Hier fängt das Problem an! Nicht bei dem überlasteten Heimpersonal, sondern wo sich irgendwelche Investoren eine goldene Nase mit dem Elend verdienen. Ich hoffe, dass ich mal nie ein Pflegefall werde in dieser Gesellschaft bzw. dann genug lichte Momente habe um eigene Maßnahmen zu ergreifen.
E. L.