Selen, Zink und die Beziehung zu Krebs

Heute berichte ich von drei Studien im Zusammenhang mit Krebs, Selen und Zink.

Die Beziehung zwischen Selen in Nahrungsmitteln und Brustkrebs

J Surg Oncol 1980;15(1);67-70
McConnell KP; Jager RM; Bland KI; Blotcky AJ

Es besteht eine umgekehrte Beziehung zwischen den Selenkonzentrationen in Nahrungsmitteln (Se) und der Häufigkeit von Brustkrebs beim Menschen. Der Zusatz von Selen hat eine Verringerung der Häufigkeit von spontanen Mammatumoren bei Mäusen zur Folge. Wir verglichen die Selenkonzentrationen im Serum von Brustkrebspatienten mit jenen von Frauen ohne Brustkrebs. Es wurde Serum von 35 Frauen mit Brustkrebs entnommen. 19 dieser Frauen hatten ein infiltrierendes, ductales Karzinom und zwei die Paget-Krankheit an der Brustwarze. Neun Frauen hatten zum Zeitpunkt der Mastektomie Metastasen in den Lymphknoten, bei vier Frauen lag nach der Blutprobe ein endgültiger Nachweis von Metastasen vor, und der Krankheitsverlauf einer Patientin war nicht klassifiziert. Die Proben von 27 Frauen ohne Brustkrebs wurden als Kontrolle verwendet. Die zwischen den mittleren Selenkonzentrationen im Serum festgestellten Unterschiede bei den Brustkrebspatienten und den Kontrollpersonen waren signifikant.

Quelle: http://www4ger.dr-rath-foundation.org/rettet_dominik/studien_deutsch/j_surg_oncol_1980.htm

Wirkungen von Selen- und Zinksupplementierung auf den Ernährungsstatus von Patienten mit Krebs des Verdauungstraktes.

Eur J Clin Nutr 2001 Apr; 55 (4): 293-7
Federico A; Iodice P; Federico P; Del Rio A; Mellone MC; Catalano G; Fedrico P;

Semeiotische und klinische Methodologie, II Universität von Neapel, Neapel, Italien. alefederico@yahoo.comit

Ziel: Die Bewertung der Wirkung einer während der Chemotherapie oralen Verabreichung von Selen- und Zinktabletten bei Patienten mit Krebs des Verdauungstraktes.

Design: Eine fallkontrollierte, randomisierte Studie.

Ort: Medizinische Onkologie, II Universität von Neapel, Neapel, Italien.

Studienteilnehmer: Es wurden 1999 insgesamt 60 Patienten (mittleres Alter 55 Jahre, zwischen 46 – 61 Jahre) mit der Diagnose Darmkrebs randomisiert. Die Patienten erhielten über 60 Tage Chemotherapie.

Interventionen: Die Spurenelemente wurden mittels atomarer Absorptionsspektroskopie ermittelt. Der Ernährungsstatus der Patienten wurde mittels biochemischer und Bioimpedanzanalyse (BIA)-Parameter des Grundzustandes und nach 60 Behandlungstagen bewertet. Selen und Zink wurden 50 Tage oral in Tablettenform in den Dosen Se 200 Mikrogramm/Tag (50 Mikrogramm/Tablette) und Zn 21 mg/Tag (7 mg/Tablette) verabreicht.

Ergebnisse: Sowohl im Grundzustand als auch nach 60 Tagen waren alle Patienten schlecht ernährt. Die Selen- und Zinkkonzentrationen waren im Vergleich zu den Kontrollpersonen bei den Krebspatienten signifikant geringer (p<0,01) und die Kupferkonzentrationen signifikant höher (p< 0,01). Allerdings verschlechterte sich der Ernährungsstatus bei 21/30 (70%) der mit Se und Zn behandelten Patienten nicht weiter, und es wurde eine signifikate Verringerung der Asthenie bei Appetitsteigerung beobachtet. Andererseits zeigten 24/30 (80%) der nicht behandelten Patienten nach 60 Tagen einen signifikanten Rückgang aller untersuchten Parameter (Präalbumin, Cholesterol, Transferrin, p<0,05 v. 0 Zeit, Gesamtproteine, Albumin-/Globulin-Verhältnis, p<0,01 v. 0 Zeit, fettfreie Masse, Fettmasse, Na+/K+ Verhältnis, Body Mass Index p<0,05 v. 0 Zeit, fettfreie Masse/Fettmasse, Gesamtwasserhaushalt, extrazellulares/intrazellulares Wasser, basale metabolische Rate p<0,01 v. 0 Zeit).

Zusammenfassung: Die Daten zeigen an, dass eine Selen- und Zinkergänzung den klinischen Verlauf des Allgemeinzustandes der Patienten mit Darmkrebs verbessern kann. Diese Wirkungen von Selen und Zink müssen in einer unabhängigen Studie von ausreichendem Design bestätigt werden, bevor neue Gesundheitsempfehlungen bezüglich einer Selen- und Zink-Ergänzung in die Öffentlichkeit gestellt werden.

Quelle: http://www4ger.dr-rath-foundation.org/rettet_dominik/studien_deutsch/eur_j_clin_nutr_2001apr.htm

Reduzierung der Krebsmortalität und Häufigkeit bei Selenergänzung.

Med Klin (München) 1997 15. Sep.92 Suppl 3: 42-5
Combs GF; Clark LC; Turnbull BW

Abteilung für Ernährungswissenschaften, Cornell Universität, Ithaca, New York, USA. gfc2@cornell.comedu

Patienten und Methode: Zur Prüfung der Hypothese, ob eine diätetische Selenergänzung (Se) das Krebsrisiko verringern könnte, wurden 1312 Patienten mit einer Vorgeschichte von basalen / squamösen Zellkarzinomen der Haut einer randomisierten, doppelblinden Studie zugeteilt, in der täglich orale Ergänzungen von entweder mit Selen angereicherter Hefe (200 Mikrogramm Se/Tag) oder als Placebo, Hefe mit wenig Selen, verabreicht wurde. Die Patienten wurden zwischen 1983 und 1990 aufgenommen, gefolgt von regelmäßigen, dermatologischen Untersuchungen bis 1993 bei 8269 Person. Die Diagnosen Hautkrebs wurden histologisch bestätigt und die Selenkonzentrationen im Plasma in Abständen von 6 bis 12 Monaten ermittelt. Alle Todesfälle und von den Patienten berichteten Erkrankungen wurden bestätigt und durch Beratung mit den medizinischen Pflegehilfsdiensten dokumentiert.

Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigten, dass Selen-Ergänzungen nicht signifikant die Häufigkeit des rezidiven basalen / squamösen Zellkarzinoms der Haut beeinflussen konnte. Allerdings wurde die Selen-Behandlung mit einer Verringerung der gesamten Krebsmortalität und der Häufigkeit der Lungen-, colonrektalen, Prostata- und gesamten Karzinome assoziiert. Diese Wirkungen waren über den Zeitraum und zwischen den klinischen Studien beständig.

Zusammenfassung: Die Ergebnisse lassen auf Vorteile der Selen-Ergänzung für diese Patienten-Kohorte schließen und unterstützen die Hypothese, dass ergänzendes Selen wenigstens bei einigen Krebsarten die Risiken verringern kann.

Quelle: http://www4ger.dr-rath-foundation.org/rettet_dominik/studien_deutsch/med_klin_muenchen_1997sep15.htm